Ärzte ohne Grenzen: HIV-Projekte in Afrika akut bedroht.
(28.05.2010) Die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" warnt vor den dramatischen gesundheitlichen Folgen in der Behandlungen von HIV-Patienten (Aids) in Afrika, weil Geberländer ihre massiven Finanzkürzungen in die Tat umsetzen. Der Rückzug der Geberländer untergräbt alle Erfolge im Kampf gegen Aids, so Mit Philips, Sprecherin der Hilfsorganisation. So wurden beispielsweise Ausgaben für das Programm "PEPFAR" von den USA für die Jahre 2009/2010 gekürzt und das Gesamtbudget eingefroren. Auch das größte Finanzierungsprogramm "Globale Fonds" steht vor einem massiven finanziellem Defizit. 2009 und 2010 wurden bereits genehmigte Länderzuschüsse um 8 bis 12 Prozent gekürzt. Die Folge: Im afrikanischen Kongo musste die Anzahl neuer Patienten für eine antiretrovirale Therapie um ein Sechstel reduziert werden.
"9 Millionen HIV-Patienten benötigen weltweit dringend eine Behandlung und haben immer noch keinen Zugang zu lebensrettenden Medikamenten", warnte Mit Philips in Johannesburg. "Wie können wir den Kampf auf halber Strecke aufgeben und so tun, als sei die Krise überwunden!"
Die Lage in Afrika ist weiterhin katastrophal. So sind beispielsweise im Königreich Swasiland von den rund 1,1 Millionen Einwohnern mehr als 170.000 Menschen mit dem HIV-Virus infiziert. Das bedeutet, dass bereits jeder vierte Erwachsene mit dem tödlichen Virus infiziert ist. Jedes Jahr sterben in dem kleinen afrikanischen Land etwa 9000 Menschen an der Folgen der Immunschwächekrankheit Aids. Auf dem afrikanischen Kontinent sind rund 20 Prozent alle Menschen mit HIV infiziert. (sb)
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