Hohe Ozonwerte verschlimmern Allergien. Umweltverschmutzungen könnten immer mehr Allergien auslösen.
(23.08.2010) Wie aus einer wissenschaftlichen Studie zu erfahren ist, verschlimmern hohe Ozonwerte auch Allergien. Durch den hohen Ozonwert erhöht sich auch der Allergen-Gehalt der Pflanze, dadurch steigen gleichzeitig die Symptome einer Allergie. Zusätzlich könnten weit aus mehr Menschen von Allergien betroffen sein, falls Ozonwerte ansteigen.
Forscher vom Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie der Medizinischen Universität Wien berichten in der aktuellen Ausgabe des Fachjournals "Journal of Allergy Cilinical Immunology", dass hohe Ozonwerte nicht nur Hals und Atemwege belasten, sondern auch den Allergen Gehalt von Pflanzen erhöht. Ist der Ozonwert in der Luft angestiegen, so steigt gleichzeitig auch der Allergengehalt in Pflanzen, wie Forscher um den Studienleiter Rudolf Valenta in einer Studie beobachten konnten. Somit konnte nun ein Zusammenhang zwischen der Umweltverschmutzung und dem Ansteigen von Allergien nachgewiesen.
Im Studienverlauf hatten die Forscher im Labor Roggensorten stark ozonbelasteter Luft wachsen lassen. Der Ozonwert lag bei 79 Teile Ozon pro einer Milliarde Luftteilchen. Das entspricht in etwa in Spitzenwerten an Ozonbelastungen an sehr heißen Sommertagen. Zum Vergleich wurde der Versuch später noch einmal wiederholt und zwei Roggen-Pflanzen bei einer durchschnittlich normalen Ozonbelastung gezüchtet. Hier betrug der Wert 22 Teile pro einer Milliarde Teilchen Luft. Bei dem direkten Vergleich der Versuchsanordnungen stellten die Wiener Wissenschaftler fest, dass die Roggensorten mit der hohen Ozonbelastung einen Anstieg von Allergen und Einweiß auswiesen.
Im weiteren Versuchsverlauf wurden die Proteinextrakte der Pflanze mit Antikörpern des menschlichen Immunsystems von Patienten mit Allergien zusammen gefügt. Es zeigte sich, dass die Extrakte stärker auf die für Allergien verantwortlichen IgE-Antikörpern reagierten, als die Pflanzen die unter einer niedrigen Ozonbelastung aufwuchsen. Die Pflanzen aus der ersten Gruppe waren damit eindeutig allergener, wie die Forscher berichten. Dabei zeigte sich auch, dass die Pflanzen nicht nur die Symptome von Allergie-Patienten verschlimmern, sondern bei einer hohen Ozon Konzentration auch einen Anstieg von Allergien bei den Menschen auslösen.
Patienten mit einer Pollenallergie leiden umgangsprachlich unter Heuschnupfen, der mit Schwellungen der Nasenschleimhäute, Niesanfällen und Bindehautentzündungen der Augen einher geht. Vor allem der begleitende Juckreiz wird von Patienten als quälend empfunden, hinzu kommt oftmals das Gefühl von Abgeschlagenheit und Müdigkeit. (sb)
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Bild: Oliver Haja / pixelio.de.
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