Umweltschutz: Hohe Feinstaubbelastungen können den Blutdruck in Städten nachhaltig erhöhen.
(20.05.2010) In Städten herschen nach wie vor hohe Feinstaubbelastungen. Neu ist es nicht, dass Umweltbelastungen Mensch und Tier in ihrer Gesundheit bedrohen. Eine Langzeitstudie im Ruhrgebiet kam zu dem Ergebnis, dass hohe Feinstaubwerte in der Luft dauerhaft zu Bluthochdruck führen kann. Durch die Konzentration von Industrie und Autoverkehr sind die Feinstaubwerte in Städten besonders hoch. Oftmals werden die Werte überschritten.
Forscher von der Universität Duisburg-Essen erläuterten bei einer US-Fachtagung der "American Thoracic Society" in New Orleans ihre Ergebnisse. Die Wissenschaftler hatten bei einer Studie rund 5000 Menschen über Jahre hinweg untersucht. Die Ergebnisse legen nahe, dass selbst Feinstaubkonzentrationen unter den festgelegten Grenzwerten die Gesundheit nachhaltig schädige. "Unsere Ergebnisse zeigen, dass der Blutdruck auch mittel- und langfristig in Gebieten mit hoher Luftverschmutzung beeinflusst wird", so Studienleiterin Barbara Hoffmann.
Im Verlauf der Studie untersuchten die Wissenschaftler zunächst die Hintergrundbelastung an Feinstaub in der 600 Quadratkilometer großen Region um Mühlheim, Bochum und Essen. In einem Modell wurden reale Messdaten in der Region geeicht. Die Hintergrundbelastungen in der Region wurde in Beziehung zu den Gesundheitsdaten der fast 5000 Einwohner der untersuchten Region gesetzt. Die Studienteilnehmer waren zwischen 45 und 75 Jahre alt. Die Probanden wurden von den Jahren 2000 bis 2003 und 2006 bis 2008 auf Erkrankungen wie Herzinfarkt und Erkrankungen der Herz- und Kreislaufgefäße untersucht. Zusätzlich erhoben die Forscher weitere Risikofaktoren wie Rauchen, ungesunde Ernährung, Alter, sozialer Status Diabetes und Körpergewicht. Denn all diese Risikofaktoren können ebenfalls den Blutdruck chronisch erhöhen und damit zu Herz-Kreislauf-Folgeerkrankungen führen.
Durch die sehr differenzierten Auswertungen konnten die weiteren Risikofaktoren von dem Faktor Feinstaub getrennt werden. Nimmt die Feinstaubbelastung in den Städten um 2,4 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft zu, so steigt auch der Blutdruck um einen Druckbetrag. "Unsere Ergebnisse dürften erklären, warum Menschen, die in Umgebungen leben, die stärker von Feinstaub belastet sind, ein höheres Risiko tragen, an Herz-Kreislauf-Krankheiten zu erkranken und zu sterben", erläutert die Wissenschaftlerin Baumann. (sb)
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