Immer mehr Menschen leiden in Bremen und Bremerhaven unter Schlafstörungen.
(05.08.2010) Ein erholsamer Schlaf ist wichtig für das Wohlbefinden und die Gesundheit. Doch immer mehr Menschen schlafen in Bremen und Bremerhaven schlecht. Laut der Bremer Kassenärztlichen Vereinigung stieg die Anzahl der Arztbesuche aufgrund von Schlafstörungen in den letzten drei Jahren um 11 Prozent.
Immer mehr Bremer schlafen schlecht, das ergab eine Auswertung der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen (KVHB). Im letzten Jahr 2009 haben in Bremen etwa 23.000 Menschen ein Hausarzt oder Facharzt aufgesucht, um akute Schlafstörungen behandeln zu lassen. Im Vergleich zum Jahr 2006 sind das rund 11 Prozent mehr Patienten, die aufgrund von Schlagstörungen einen Arzt aufsuchten. 2009 mussten sich rund 3.400 Menschen wegen Schlafapnoe mit nächtlichen Atemaussetzern behandeln lassen. Hierbei ist ebenfalls ein Anstieg im Vergleich zum Jahr 2006 um 26 Prozent verzeichnen. Als Ursache für den Anstieg dürften steigende Arbeitsbelastungen sowie Stress in Frage kommen. Auch Schmerzerkrankungen könnten für Vermehrung von Schlafproblemen verantwortlich sein.
Nach Ansicht der Kassenärztlichen Vereinigung liegt die Dunkelziffer der Betroffenen weit aus höher, als in den Statistiken angegeben. So sagte Thomas Liebsch von der KVHB: "Wir müssen davon ausgehen, dass die Dunkelziffer wesentlich höher ist". Viele Patienten versuchen das Problem selbst in den Griff zu bekommen und suchen keinen Arzt auf. „Sie greifen zu Schlafmitteln, was ihnen eher schadet als nutzt“, sagte Liebsch. Viel wichtiger sei es aber, die Ursache und den Auslöser für die Schlafstörungen zu kennen. Wenn organische oder psychische Erkrankungen vorliegen, sollte die Grunderkrankung behandelt werden.
Andauernde Schlafstörungen können ernsthafte Krankheiten bedingen und die Gesundheit schädigen. So können akute Schlafstörungen beispielsweise Depressionen, Herzinfarkt, Schlaganfall und weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen. Zudem sei man anfälliger für Infektionen, da das Immunsystem bei Schlafmangel geschwächt ist. "Wer ständig müde in den Tag startet, ist außerdem anfälliger für Infektionen", erläuterte Liebsch. Eine kürzlich veröffentlichte Studie bestätigt diese Aussagen. Bei einer Testreihe wurde nachgewiesen, dass zu wenig Schlaf das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte signifikant ansteigen lässt.
In der Naturheilkunde gibt es wertvolle Anssätze für die Behandlung von Schlafstörungen. So könnten Baldrian & L-Tryptophan bei Schlafproblemen helfen, wenn keine ernsthaften Grunderkrankungen vorliegen. (sb)
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Bild: Konstantin Gastmann / pixelio.de.
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