Influenza: Grippe-Impfsaison startet
15.10.2014
Bald könnte die nächste Grippewelle in Deutschland beginnen. Mit dem beginnenden Herbst startet auch die Saison für die Grippeimpfung. Von verschiedenen Experten wird regelmäßig dazu aufgerufen, dass sich insbesondere Menschen aus Risikogruppen impfen lassen sollen. Doch nicht alle stimmen dem zu.
Gesundheitsminister hat sich impfen lassen
Noch sind Biergärten und Straßencafés nicht geschlossen und locken an den wärmeren Tagen zahlreiche Besucher an. Doch bald könnte die nächste Grippewelle in Deutschland starten. Experten raten immer wieder dazu, dass sich insbesondere Menschen aus Risikogruppen rechtzeitig impfen lassen sollen. Für die Schutzimpfung gegen Influenza sind Fachleuten zufolge die Monate Oktober und November die beste Zeit. Dies meint auch der hessische Gesundheitsminister Stefan Grüttner, der sich vor wenigen Tagen selbst impfen ließ. Er sagte: „Jetzt ist die beste Zeit, um durch eine Impfung der Grippe zuvor zu kommen.“ Doch nicht alle Menschen befürworten die Impfung.
Keine Vorhersagen zu nächster Grippewelle
In einer Meldung der Nachrichtenagentur AFP wurden wissenswerte Informationen zum Thema zusammengetragen. Wie berichtet wird, begann die Grippewelle in den vergangenen Jahren meist im Januar oder Februar, wobei die ersten Fälle auch schon früher auftreten können. Die Länge einer Grippewelle sei nicht vorhersagbar. Die Grippesaison 2011/12 beispielsweise dauerte insgesamt 19 Wochen und somit deutlich länger als in vielen anderen Jahren. Auch die Intensität können Experten nicht voraussagen. Jedoch sterben selbst bei einer moderaten Grippewelle jährlich Tausende Menschen in Deutschland an den Folgen der Infektion.
Menschen aus Risikogruppen wird Impfung empfohlen
Diejenigen, die sich für eine Impfung entscheiden, sollten sich den Schutz bereits im Oktober oder November holen. Dies deshalb, da es zehn bis 14 Tage dauert, bis der Impfschutz aufgebaut ist. Einen hundertprozentigen Schutz gibt es durch die Impfung jedoch nicht. Vor allem bei Älteren spricht das Immunsystem weniger gut auf Impfungen an. Daher kann es auch bei Geimpften zu einer Influenza-Erkrankung kommen, jedoch meist mit milderem Verlauf. Von der Ständigen Impfkommission (STIKO) wird die Schutzimpfung in erster Linie älteren Menschen über 60 Jahre, chronisch Kranken mit Grundleiden wie Diabetes, Asthma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, medizinischem Personal und Schwangeren empfohlen, da diese zu den Risikogruppen zählen. Für Kinder und Jugendliche steht ein Impfstoff zur Verfügung, der nicht gespritzt, sondern als Nasenspray verabreicht wird.
Vorbehalte in Deutschland
Gegen die Grippeimpfung gibt es allerdings in Deutschland seit langem große Vorbehalte. Dies zeigte auch eine Untersuchung im vergangenen Jahr. So hatte damals eine repräsentative Studie der Bundeszentrale fürgesundheitliche Aufklärung (BzgA) ermittelt, dass knapp die Hälfte der Befragten sich noch nie impfen lassen hat und Zweifel an der Wirksamkeit und am Nutzen dieser Vorsichtsmaßnahme bestehen. Impfgegner weisen zudem öfter darauf hin, dass sich das Ansteckungsrisiko durch Grippeviren bereits durch einfache hygienische Maßnahmen verringern lasse. Etwa durch regelmäßiges Händewaschen sowie Husten und Niesen in die Armbeuge oder in ein Einmaltaschentuch.
Nebenwirkungen klingen schnell ab
Des Weiteren wird auf Nebenwirkungen der Impfung aufmerksam gemacht. So kann es gelegentlich zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle kommen. Außerdem können in den ersten drei Tagen Frösteln, Müdigkeit, Übelkeitoder Muskel- und Gliederschmerzen auftreten. Häufig sind auch ein allgemeines Krankheitsgefühl mit Beschwerden wie Fieber, Appetitlosigkeit und Kopfschmerzen. Diese Impfreaktionen klingen normalerweise nach ein bis drei Tagen wieder ab. Der Impfstoff wird jedes Jahr aus Bestandteilen der aktuell weltweit zirkulierenden drei Influenza-Virusstämme zusammengesetzt. In dieser Saison ist er gegenüber dem letzten Jahr unverändert. Die Schutzwirkung hält vermutlich nur eine Saison. Die Kosten werden für über 60-Jährige und weitere Risikogruppen, für die eine Impfempfehlung gilt, von den gesetzlichen Kassen in jedem Fall übernommen. Mehrere Krankenkassen zahlen auch für alle anderen Impfwilligen. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.