Influenza: Neue Grippewelle im Anmarsch?
11.01.2012
Experten des Robert-Koch-Instituts (RKI) befürchten den Ausbruch einer Grippewelle. Für eine Impfung ist es noch nicht zu spät, sagen die Experten. Der Verein „Ärzte für eine Individuelle Impfentscheidung“ rät allerdings zur sorgfältigen Abwägung zwischen dem Risiko einer Erkrankung und dem Eingriff in die körperliche Unversehrtheit durch die Impfung.
Robert-Koch-Institut rät zur Impfung bestimmter Personengruppen
Die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (STIKO) rät bestimmten, besonders gefährdeten Personengruppen zur Grippeimpfung. Denn Experten rechnen in den nächsten Wochen mit dem Ausbruch einer Grippewelle. Silke Buda, Grippe-Expertin am RKI erklärt: „Es ist noch nie passiert, dass sie ausbleibt.“ Obwohl der ideale Grippeimpfzeitraum im Oktober und November liegt, kann eine entsprechende Impfung auch jetzt noch durchgeführt werden. Die Expertin erläutert, dass der Aufbau des Schutzes durch das eigene Immunsystem nach der Impfung etwa zwei Wochen dauere. „Normalerweise beginnt die saisonale Grippewelle Ende Januar oder Anfang Februar“, fügt Buda hinzu.
Neuer Impfstoff schützt auch vor Schweinegrippe
Nach der durch das Schweinegrippenvirus H1N1 ausgelösten Pandemie 2009/2010 wurde dem Grippeimpfstoff eine weitere Komponente hinzugefügt, so dass die derzeitig eingesetzte Grippeimpfung auch vor der Schweinegrippe schützt.
Impfstoffe haben Nebenwirkungen
Der Verein „Ärzte für eine Individuelle Impfentscheidung“ ist zwar nicht grundsätzlich gegen vorbeugende Impfungen, jedoch rät er zu einer gründlichen Abwägung zwischen dem Risiko einer Erkrankung und dem Eingriff in die körperliche Unversehrtheit durch die Impfung. „Impfungen können einen Schutz vor bedrohlichen Erkrankungen vermitteln, ihr Einsatz hat weltweit zu einem besseren Gesundheitsstatus vieler Menschen beigetragen. Impfstoffe können jedoch – wie alle Arzneimittel – auch schwere unerwünschte Wirkungen hervorrufen, im Einzelfall mit bleibender Beeinträchtigung der Gesundheit“, berichtet der Verein auf seiner Internetseite. Nach Ansicht des Vereins wird zu selten von den zum Teil schweren Nebenwirkungen berichtet, die Impfungen zur Folge haben können. Patienten können sich beim Arzt ihres Vertrauens über die Vor- und Nachteile von Impfungen informieren. (ag)
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Autoren- und Quelleninformationen
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