Jede dritte Frau leidet unter der Zeitumstellung. Viele Menschen klagen in der Phase unter Schlafstörungen und Müdigkeit.
Jede dritte Frau leidet unter der Zeitumstellung im Herbst. Laut einer Umfrage der Krankenkasse DAK benötigen rund 25 Prozent der Betroffenen sogar mehrere Tage, um sich an die neue Zeiteinstellung zu gewöhnen. Häufig klagen die Geplagten über Müdigkeit und Schlafstörungen. Zudem reagieren viele im Berufsleben oder zu Hause gereizt und unkonzentriert. „Frauen reagieren oft sensibler auf Veränderungen ihres Körpers“, erläutert Dr. Susanne Bleich, Ärztin bei der DAK. „Sie hören genauer in sich hinein und spüren Alarmsignale, wie Erschöpfung oder Müdigkeit, schneller.“
Männer sind weniger von Beschwerden durch die Zeitumstellung betroffen
Und wie sieht es bei den Männern aus? Laut der DAK-Umfrage gab nur jeder fünfte Mann an, unter Beschwerden zu leiden, wenn die Zeit umgestellt wird. Lediglich 13 Prozent brauchen noch extra Zeit, um sich an die Umstellung zu gewöhnen. „Männer scheinen tatsächlich robuster und unempfindlicher zu sein, was den Biorhythmus angeht“, erklärt Dr. Bleich. „Sie gehen mit ihrer Gesundheit manchmal aber auch etwas zu locker um und muten sich zu viel zu.“
Lassen sich in dieser zeit mehr Menschen "krank schreiben"?
Führt die Zeitumstellung zu vermehrten Arbeitsausfällen? Nein, einen Anstieg von Krankschreibungen konnte die DAK in dem Zeitfenster nicht ausmachen. Das gilt für Frauen und Männer gleichermaßen. In der Woche nach der Umstellung stieg die Zahl der Krankschreibungen 2009 bei der DAK lediglich um ein Prozent. In den beiden Jahren davor sank sie sogar.
Die Zeitumstellung bringt den Biorhythmus durcheinander
Doch wie kommt es, dass einige unter Schlafstörungen oder starker Müdigkeit leiden? „Durch die Zeitumstellung gerät bei vielen der Biorhythmus durcheinander“, sagt Dr. Bleich. „Man ist morgens eher wach und abends früher müde. In der Regel braucht der Körper einige Tage, um sich daran zu gewöhnen.“ Wer sich auf den Mini-Jetlag vorbereiten will, kann bereits ein paar Tage vorher immer etwas später ins Bett gehen.
Mehr Verkehrsunfälle durch die Zeitumstellung
Der Auto Club Europa (ACE) hatte Anfang des Jahres darauf hingewiesen, dass unmittelbar nach der Zeitumstellung die Zahl der Verkehrsunfälle erheblich ansteigt. Der ACE bezog sich dabei aber auf Angaben des Statistischen Bundesamtes. Demzufolge sind in den letzten fünf Jahren im Monat nach der Zeitumstellung die Verkehrsunfälle um 28 Prozent gestiegen. Auch hier liegt die Vermutung nahe, dass viele Menschen durch die Zeitumstellung unter Schlafstörungen und damit unter Müdigkeit leiden. Am Sonntag den 31 Oktober, wird die Uhr von drei auf zwei Uhr zurückgestellt.
Wie kann man vorbeugen?
Die Naturheilkunde bietet alternative Behandlungsformen mit pflanzlichen Wirkstoffen wie Johanniskraut, Baldrian und Melisse an. Daneben können Massnahmen wie Bewegung und Aktivitäten an der frischen Luft zu einer gesunden Erschöpfung am Abend führen, was den Schlaf positiv beeinflussen könnte. Die Umstellung markiert den Wechsel von der Sommerzeit zur Winterzeit (Normalzeit). (sb, 21.10.2010)
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Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.