Jeder 3. Jugendliche hat bereits illegale Drogen konsumiert. Doch die allermeisten steigen im Gegensatz zu Alkohol und Nikotin Konsumenten wieder aus. Insgesamt ist ein rückläufiger Trend zu beobachten
Jeder dritte Jugendliche in Österreich hat bereits Erfahrungen mit illegalen Drogen gemacht. Der überwiegende Anteil des Konsums ist allerdings ein Lebensabschnittsproblem, wie der aktuelle Drogenbericht 2010 berichtet. Zwar haben 26 Prozent der jungen Menschen zwischen 20 und 24 Lebensjahren bereits Drogen zu sich genommen, allerdings nur vier Prozent der 60 bis 69-Jährigen. Von den illegalen Substanzen wurde am Häufigsten Cannabis konsumiert.
Jede Dritte junge Erwachsene in Österreich hat bereits Drogenerfahrungen. Am häufigsten wurde dabei zu Cannabis und Haschisch gegriffen. Anders als bei Nikotin und Alkohol steigen die Konsumenten allerdings nach einer gewissen Zeit wieder aus. "Konsumerfahrungen mit illegalen Drogen finden sich in Österreich am häufigsten bezüglich Cannabis mit Prävalenzraten von etwa 30 bis 40 Prozent bei jungen Erwachsenen", heißt es in dem Drogen-Report. Synthetische Drogen wie Ecstasy, oder Kokain und Amphetamine wurden weit aus weniger konsumiert. Hier liegt die durchschnittliche Rate bei zwei bis vier Prozent. Insgesamt konnte beobachtet werden, dass der der Missbrauch von Kokain insgesamt rückläufig ist. Nur ein bis höchstens zwei Prozent haben laut Report schon einmal Erfahrungen mit Heroin und anderen Opiaten gemacht.
187 Menschen starben 2009 an den Folgen des Konsums von illegalen Drogen
Im vergangenen Jahr starben 187 Menschen an harten Drogen wie Heroin, wie der "Berichts zur Drogensituation 2010" des Österreichischen Bundesinstituts für Gesundheitswesen belegt. Interresant in diesem Zusammenhang ist, dass die meisten Menschen, die illegale Substanzen zu sich genommen haben, auch wieder aufhören.
Rückläufiger Trend beim Drogenkonsum
Auch in Deutschland ist seit einigen Jahren ein rückläufiger Trend zu beobachten. Während immer mehr Jugendliche zu legalisierten Drogen wie Alkohol greifen, ist der Konsum von illegalen Drogen seit Jahren rückläufig. Laut dem Drogenbericht der Bundesregierung 2009 gaben nur noch gut zwei Prozent der 12- bis 25-Jährigen an, regelmäßig zu Cannabis zu rauchen. Im Jahre 1993 waren es noch gut 4,4 Prozent gewesen. Hinzu kommt, dass jene Betroffene, die illegale Substanzen benutzen, oft auch damit wieder aufhören. Die Autoren aus Österreich: "Die Konsumausstiegsrate ist bei allen illegalen Substanzen erheblich höher als bei Alkohol (10 Prozent) und Nikotin (38 Prozent) und liegt für Cannabis bei rund 80 Prozent. Dies belegt, dass der Konsum illegaler Substanzen im Lebenslauf der meisten Personen ein zeitlich – meist auf Jugend und Erwachsenenalter – begrenztes, vorübergehendes Phänomen ist."
Ob stattdessen PC-Spielen und Internetsucht heute bei Jugendlichen an die Stelle von Haschisch und Alkohol treten, vermuten einige Sozialexperten. Allerdings gebe es hierüber noch keine ausreichenden Studien, die eine solche Tendenz belegen könnte. Allerdings widmete erstmals der Deutsche Drogenbericht sich dieser Frage in einem eigenen Kapitel. Demnach gelten drei bis sieben Prozent der deutschen Internetnutzer als "süchtig", weil sie 10 bis 18 Stunden pro Tag am Computer mit Spielen, Chats und sozialen Netzwerken verbringen. (sb, 28.10.2010)
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