Umfrage: Jeder dritte Arzt offen für Sterbehilfe.
(17.07.2010) Laut einer Befragung der Bundesärztekammer ist mehr als jeder dritte Arzt offen für die Sterbehilfe. So könne sich mehr als jeder dritte Arzt vorstellen, schwer kranken Patienten beim Suizid zu unterstützen. Jeder vierte Mediziner könne sich sogar vorstellen aktive Sterbehilfe zu leisten. Zudem gab jeder dritte Arzt an, von Patienten bereits gefragt worden zu sein, beim Sterben zu helfen. Unter den Hausärzten lag die Quote noch höher: Jeder zweite Hausarzt wurde bereits von Patienten gefragt, ob man ihnen beim aktiv beim Sterben helfen könne.
Die Frage, ob Ärzten es erlaubt sein soll, todkranken Patienten beim Suizid zu helfen, wird seit Jahren gesellschaftlich kontrovers diskutiert. Doch Ärzten ist es nach Grundsätzen zur ärztlichen Sterbebegleitung und in der ärztlichen Berufsordnung verboten, Patienten beim Suizid zu helfen. Auf Auftrag der Bundesärztekammer wurden 527 Ärzte in Kliniken und im ambulanten Behandlungsbereich gefragt, wie sie über die aktive Sterbebegleitung denken. Die Umfrage wurde von dem Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführt. 61 Prozent lehnen die aktive Sterbehilfe grundsätzlich ab, 37 Prozent gaben an, unter bestimmten Umständen beim Sterben von schwer kranken Patienten zu helfen. Als wichtigster Umstand für eine Suizidbeihilfe wurden eine medizinisch hoffnungslose Prognose angegeben. Zudem sei es für die Ärzte wichtig die Krankengeschichte genau zu kennen, die Patienten müssten zudem über einen sehr hohen Leidensdruck verfügen. Für eine grundsätzliche Regelung sprachen sich 30 Prozent aus, 62 Prozent der Ärzte lehnen eine solche Regelung ab. Etwa 8 Prozent konnten sich zu keiner Entscheidung durchringen. (sb)
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Bild: D. Braun / pixelio.de
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