Berufsverband der Frauenärzte: Schwangere sollten auf den Verzehr von Lakritze verzichten
Der Berufsverband der Frauenärzte in München weist daraufhin, dass Frauen während der Schwangerschaft keine Lakritze essen sollten. Unter Umständen riskieren werdende Mütter eine ungünstige Entwicklung ihres Kindes, wie es hieß. Studien weisen daraufhin, dass der Lakritze-Konsum den Cortisol-Pegel des Kindes negativ beeinflusst.
Klaus König vom Berufsverband der Frauenärzte warnt vor dem Konsum von Lakritze im Verlauf einer Schwangerschaft. Einzelne wissenschaftliche Studien hätten nachgewiesen, dass Kinder deren Mütter während der Schwangerschaft Lakritze aßen, unter einem erhöhten Cortisol-Pegel litten. Das Cortisol-Level war dreimal so hoch, wie bei Kindern, deren Mütter auf Lakritze verzichteten. Bereits ein Gramm Lakritze pro Woche hätte ausgereicht, um die Cortisol-Werte massiv zu erhöhen.
Stress-Hormon Cortisol beeinflusst den Organismus
Cortisol ist ein Steroidhormon (Stress-Hormon) der Nebennierenrinde und besitzt einen großen Einfluss auf den menschlichen Organismus. Es bestehe ein Zusammenhang zwischen dem Hormon und der Fähigkeit Stress zu bewältigen. Ebenso hat Cortisol einen direkten Einfluss auf die Entstehung von Übergewicht und Erkrankungen wie Diabetes. Diese Erkenntnis ist nicht neu, denn schon vor einigen Jahren konnte beobachtet werden, dass bei einem Konsum von mehr als 100 Gramm Lakritze pro Woche im Verlauf der Schwangerschaft, Kinder später unter gehäuften Verhaltensauffälligkeiten und Konzentrationsproblemen litten. Wissenschaftler vermuten, dass der Süßholzwurzel-Bestandteil Glycyrrhizin die Plazenta durchlässiger für Stress-Hormone der Mutter macht und so das ungeborene Kind negativ beeinflusst wird. (sb, 02.11.2010)
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