Finanztest zur PKV: Leistungskatalog genau ansehen
In diesem Jahr kommen nicht nur für Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) erhöhte Beiträge- auch die privaten Krankenkassen (PKV) erhöhen wohl ihre Beiträge. Die Zeitschrift „Finanztest“ der Stiftung Warentest, die hauptsächlich als Aufgaben- und Publikationsfeld das Vergleichen von Dienstleistungen aus dem Finanzbereich wie auch beispielsweise Versicherungen, hat, veröffentlichte in der aktuellen Ausgabe Tipps für Privat-Versicherte.
Ein wichtiger Hinweis ist die Tatsache, dass man nicht nach der Höhe des Beitrages gehen sollte. Von Billigtarifen sollte man sich bei der Entscheidungsfindung nicht beeindrucken lassen. Einer der wichtigsten Punkte sind die Leistungen, die für den jeweiligen Tarif ausgegeben werden.
Heilpraktiker Thorsten Fischer kann das aus der Praxis nur bestätigen: „Viele Patienten haben sich bei Abschluss der Versicherung nicht nach den abgedeckten Leistungen erkundigt. Das kann schon manchmal ein böses Erwachen geben, wenn die Kosten von der jeweiligen PKV nicht oder nur zum Teil übernommen werden und die Betroffenen dies aus der eigenen Tasche bezahlen müssen, weil sie sich die Modalitäten nicht richtig durchgelesen haben.“
Eine Reduzierung der monatlichen Beiträge kann schon erreicht werden wenn man die Selbstbeteiligung erhöht oder bei der derzeitigen Privaten Krankenversicherung nach anderen Tarifen fragt. Teilweise gibt es mittlerweile Tarife bei derselben Versicherung, die dasselbe Spektrum an Leistungen abdecken, aber günstiger sind. Nachfragen lohnt sich hier also. Neu ist generell, dass die Krankenkassenbeiträge für eine Private Krankenversicherung ab 2010 steuermindernd als Sonderabgaben abzusetzen sind. Hintergrund ist das Bürgerentlastungsgesetz. Stiftung Warentest bietet auf seiner Seite auch den Service an, sich individuelle Vorschläge einzuholen.
Darüberhinaus gibt es dort auch noch wichtige Tipps für Versicherte in der gesetzlichen Krankenversicherung. Hier sind auch viele Menschen durch die heute angekündigten Zusatz- Beiträge verunsichert.
Grundsätzlich gilt für alle Krankenversicherungen: Versicherte können einsparen, aber müssen sich genauestens und individuell mit den jeweiligen Tarifen und Leistungen auseinandersetzen. Erhöhungen werden und müssen kommen, wegen der äusserst dünnen Finanzlage des gesamten deutschen Gesundheitssystems.
Angesichts der Ereignisse unter Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler wie der Umgestaltung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit (IQWiG), eventuell der kommenden Einführung der Kopfpauschale und Einfrierung des Arbeitgeberanteils, dem Kauf von Impfdosen gegen die Schweinegrippe in der Höhe von mehreren hundert Millionen Euro, u.a., ist auch nicht mit weiteren Einsparungen, sondern eher mit mehr Kosten im Zusammenhang mit unserem Gesundheitssystem zu rechnen.
Die direkten Kosten, die aus diesen Ereignissen resultieren werden, werden ganz klar zu Lasten der Krankenversicherungen gehen und diese werden das auf die Beiträge Versicherten umlegen müssen. (sb 25.01.2010)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.