Krank durch Arbeitsstress. In Deutschland haben sich die Krankschreibungen aufgrund psychischer Erkrankungen durch Stress im Beruf seit den neunziger Jahren fast verdoppelt, teilte die Bundespsychotherapeutenkammer mit.
In Deutschland haben sich die Krankschreibungen aufgrund psychischer Erkrankungen durch Stress im Beruf seit den neunziger Jahren fast verdoppelt, teilte die Bundespsychotherapeutenkammer mit. Die entstehenden Kosten durch Behandlungen von beispielsweise depressiven Symptomatiken belaufen sich demnach auf über vier Milliarden Euro. Eine Ursache könnte aber dem Umstand geschuldet sein, dass in den letzten Jahren ein Teil undefinierbarer Schmerz- und Organbeschwerden als ursächlich psychischer Natur eingestuft werden kann. Dabei gibt es gravierende Unterschiede zwischen Städten und ländlichen Regionen und zwischen West und Ost. Im Westen und den Städten Deutschlands scheint die Situation angespannter, denn hier werden mehr psychische Erkrankungen verzeichnet- besonders in den Großstädten Berlin und Hamburg wurden viele Fälle von Beschwerden mit psychischer Ursache registriert.
Eine gravierende Ursache sollen, der Bundespsychotherapeutenkammer zufolge, schlechte Arbeitsbedingungen sein. Zu geringe Entlohnung und Zeitnot sind an Arbeitsplätzen wachsende Faktoren und können zu Unzufriedenheit, Selbstwertverlust und Frustration führen. Die allgemeine angespannte wirtschaftliche Situation schlägt sich natürlich auch bei allen Menschen nieder, die im Umgang mit Kunden dies zu spüren bekommen und abfedern müssen.
In der Naturheilkunde wird schon lange darauf hingewiesen, dass körperliche und seelische Beschwerden in Interaktion stehen und dieser Tatsache nicht nur in einer Behandlung Rechnung getragen werden muss. Auch im Alltag und gerade im Berufsleben sollten nicht nur ökonomische Faktoren eine Rolle spielen. Im Sinne der Salutogenese von Antonovsky wäre die Sinnhaftigkeit im Leben eines Menschen ein gewichtiger Faktor. Denn darauf weist die Bundespsychotherapeutenkammer auch hin: Eine Beziehung oder ein sinngebende Aktivitäten wie Hobbys können dem Einzelnen helfen, auch negative Arbeitsbedingungen besser zu kompensieren und so weniger an den Folgen von Arbeitsstress zu leiden. (Thorsten Fischer, Heilpraktiker Osteopathie, 24.03.2010)
Weiterführende Informationen:
Salutogenese
Depression (Depressives Syndrom)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.