Jugendliche kollabieren nach dem Rauchen von Kräutermischungen
16.10.2014
Nach dem Rauchen von Kräutermischungen mussten in den vergangenen Tagen mehrere Jugendliche im Landkreis Bad Kissingen und in Würzburg mit schwersten Bewusstseinsstörungen ins Krankenhaus eingeliefert werden, berichtet das Polizeipräsidium Unterfranken. Die Betroffenen hatten sich körperlich nicht mehr unter Kontrolle, waren zum Teil kollabiert und hatten sich bei Stürzen verletzt. Zwei junge Männer im Alter von 19 und 23 Jahren wurden aufgrund ihres kritischen Zustandes mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Insgesamt sieben Personen mussten wegen massiver Beschwerden nach dem Rauchen von Kräutermischung in Kliniken überwiesen werden. „Ob die jeweils verwendeten Kräutermischungen gleichen Ursprungs waren oder welche genauen Zusammensetzungen sie hatten“, ist laut Angaben der Polizei bislang unklar.
Die vermeintlich harmlosen Kräutermischungen sind bei vielen Jugendlichen als (halb-)legaler Ersatz für Cannabis durchaus beliebt. Die Folgen des Konsum können jedoch dramatische Ausmaße annehmen. Mehrfach wurde in der Vergangenheit bereits über Kreislaufzusammenbrüche und schwere Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit berichtet. In den vergangenen Tagen war nun ein stark vermehrtes Auftreten entsprechender Notfälle im Landkreis Bad Kissingen und in Würzburg zu verzeichnen. Bereits am Sonntagnachmittag wurden zwei junge Männer in einer Gemeinde im Kreis Bad Kissingen, die offensichtlich auf einem Balkon eine Kräutermischung geraucht hatten und kurz danach kollabiert waren, mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus eingeliefert. „Am frühen Montagmorgen musste sich die Polizeiinspektion Bad Kissingen erneut mit einem nicht mehr ansprechbaren jungen Mann befassen, der offensichtlich mit einer Wasserpfeife eine Kräutermischung geraucht hatte“, so die Mitteilung der Polizei. Der orientierungslose 19-Jährige sei von seiner Mutter am Boden liegend aufgefunden worden und hatte sich offenbar bei seinen unkontrollierten Bewegungen im Gesicht verletzt.
Polizei warnt eindringlich vor dem Rauchen von Kräutermischungen
Die Polizeiinspektion Würzburg berichtete von einem weiteren Fall massiver gesundheitlicher Gefährdungen nach dem Inhalieren des Rauches von Kräutermischungen am Montag, bei dem vier Männer im Alter von 18 bis 34 Jahren bewusstlos wurden und/oder über schwere Übelkeit und Erbrechen klagten. Einer der Betroffenen hatte sich zudem bei einem Sturz einen Nasenbeinbruch zugezogen. Alle Vier wurden in Würzburger Kliniken eingeliefert. Das Polizeipräsidium Unterfranken warnt in seiner Pressemitteilung eindringlich vor dem Rauchen irgendwelcher Kräutermischungen. „Weder die kurzfristigen, noch die langfristigen gesundheitlichen Gefahren, die der Konsum solcher Stoffe mit sich bringt, sind einzuschätzen oder zu kontrollieren“, so die Mitteilung der Polizei. Am Ende sei „nicht auszuschließen, dass das Inhalieren des Rauchs solcher Kräutermischungen tödlich enden könnte.“ (fp)
Bild: Manfred Schimmel / pixelio.de
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