Die gesetzlichen Krankenkassen kritisieren den weiteren Anstieg der Ärztehonorare. Schuld daran sei die schwarz-gelbe Bundesregierung.
Die gesetzlichen Krankenkassen kritisieren die Anhebung der Arzthonorare für das kommende Jahr um rund 120 Millionen Euro. Die steigenden Ärztehonorare müssten die Kassenpatienten tragen, sie seien damit die „Verlierer“, wie es hieß.
Die Honorare für Ärzte steigen im kommenden Jahr um gut 120 Millionen Euro noch einmal an. Schuld an dem massiven Anstieg sei nach Ansicht des Verbandes der gesetzlichen Krankenkassen die schwarz-gelbe Bundesregierung. „Die gut verdienenden niedergelassenen Ärzte bekommen noch mehr und die Portemonnaies der Beitragszahler leeren sich“, kritisierte der stellvertretende Vorsitzende des Krankenkassen-Spitzenverbandes, Johann-Magnus von Stackelberg, gegenüber der Zeitung „Frankfurter Rundschau“ im Zusammenhang auf die für 2011 beschlossene Erhöhung der Kassen-Beitragssätze. Allein in dem Bundesland Thüringen steigen die Honorare um 24,1 Prozent. Gegenüber der Öffentlichkeit wird behauptet, dass der Honoraranstieg eine Ersparnis im Zuge der Gesundheitsreform sei. Doch die Kassen sehen das gewiss anders. Der Sparbeitrag der Ärzte bestehe nur darin, dass die Anhebung der Honorare nur nicht ganz so hoch ausgefallen ist, wie die Ärzteverbände gefordert hatten.
Die Ärzte-Interessenvertreter hatten Anfang Oktober einen Honoraranstieg von einer Milliarde Euro ausgehandelt. Auf Druck des Bundeslandes Bayern wurde diese Summe bei den abschließenden Verhandlungen der Bundesregierung über die Gesundheitsreform und des Arzneimittelsparpaketes um weitere 120 Millionen Euro angehoben. Nach Auskunft der Verbandes der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) sind die Honorare zwischen 2007 und 2009 um im Durchschnitt 11,3 Prozent angestiegen. (sb, 31.10.2010)
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