Hepatitis B oder C bleiben oft jahrelang unentdeckt
23.10.2013
Um frühzeitig Hepatitis-Infektionen erkennen zu können, sollten auf Anraten des Bundesverbands Deutscher Internisten (BDI) regelmäßig Kontrollen der Leberwerte stattfinden. Der Hintergrund: Infektionskrankheiten der Leber wie Hepatitis B oder C bleiben in vielen Fällen über Jahre hinweg symptomfrei und werden dadurch oft erst zu spät entdeckt. Diese Gefahr ist nicht zu unterschätzen, denn nach Angaben des BDI sterben jedes Jahr weltweit rund eine Million Menschen an den Folgen einer Lebererkrankung.
Frühe Diagnose erhöht Chance auf vollständige Heilung
Wie der Bundesverband Deutscher Internisten (BDI) empfiehlt, sollte jeder von Zeit zu Zeit seine Leberwerte überprüfen lassen, um Infektionen wie beispielsweise Hepatitis B oder C frühzeitig erkennen zu können. Dies sei dem Verband nach besonders wichtig, da bei Hepatitis-Infizierten häufig keine eindeutige Symptomatik bestehe und die Erkrankung dementsprechend oft jahrelang unerkannt bleibe. Dadurch verlaufe eine Entzündung der Leber bei 80 Prozent der Betroffenen chronisch, was zu ernsthaften Folgeschäden oder sogar Tod führen kann: „Je früher eine Lebererkrankung diagnostiziert wird, desto höher sind die Chancen auf eine vollständige Heilung. Unbehandelt können viele Lebererkrankungen zur Leberzirrhose (Vernarbung der Leber) und zum Leberzellkrebs führen. Wer seiner Leber achtsam begegnet und seine Leberwerte kennt, kann dieser Gefahr vorbeugen“, so die Information der deutschen Leberstiftung.
Noch kein Impfschutz gegen Hepatitis C
Da Hepatitis B und C hauptsächlich über infiziertes Blut und anderen Körperflüssigkeiten übertragen wird, rät der Bundesverband Deutscher Internisten zudem, sich gegen Hepatitis B impfen zu lassen. Für Hepatitis C gibt es hingegen bislang noch keinen Impfschutz, hier hätten sich aber die Therapiemöglichkeiten in den letzten Jahren erheblich verbessert, so der Leberspezialist Prof. Thomas Berg gegenüber der „dpa“.
Durch regelmäßige Entgiftung dem „Leber-Burnout“ vorbeugen
Doch auch im Vorfeld kann schon viel getan werden, denn schon kleine Veränderungen im Lebensstil können dazu beitragen, die Lebergesundheit zu erhalten und Schädigungen des Organs vorzubeugen. Dementsprechend empfehlen Prof. Dr. Peter R. Galle und Priv.-Doz. Dr. Jörn M. Schattenberg von der Universitätsmedizin Mainz eine „gesunde ausgewogene Ernährung, Übergewicht abbauen und Sport treiben, nur geringe Mengen an Alkohol, Impfungen gegen Virushepatits A und B sowie Vorsorgeuntersuchungen bei Risikogruppen (angeborene Lebererkrankungen, Familienbelastung).“ Darüber hinaus kann auch eine regelmäßige Entgiftung der Leber dafür sorgen, dem „Leber-Burnout“ vorzubeugen. (nr)
Bild: Hartmut910 / pixelio.de
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