Leichtester Junge der Welt in Göttingen geboren.
Nachdem bis vor wenigen Tagen davon ausgegangen wurde, das dass mit 297 Gramm weltweit leichteste überlebende männliche Baby aus Japan stamme, ist nun bekannt geworden, dass dieses schon kaum vorstellbare "Gewicht" von einem in Göttingen geborenen Baby sogar noch unterschritten wurde. So ist der Junge, dessen Name nicht bekannt ist, bereits im Sommer letzten Jahres mit nur 275 Gramm und 27 Zentimetern in der Göttinger Universitätsmedizin (UMG) zur Welt gekommen. Zuvor sei die aus Nordthüringen stammende Mutter wegen Schwangerschaftsproblemen in der 25. Schwangerschaftswoche bzw. mehr als 15 Wochen vor dem eigentlichen Geburtstermin in die Frauenheilkunde des Universitätsklinikums Göttingen eingewiesen worden – das Problem: Das Baby war im Mutterleib lebensbedrohlich gefährdert, aber für eine Geburt noch zu klein, denn bisher nahmen Kinderärzte an, dass bei einem Geburtsgewicht von
weniger als 350 Gramm keine Überlebenschance bestehe.
Die Ärzte in Göttingen hätten die Geburt schließlich noch zwei Tage hinauszögern können, in denen der Mutter Medikamente zur Unterstützung der Lungenentwicklung verabreicht wurden, denn im Regelfall sei die Lunge erst ab der 34. Schwangerschaftswoche ausgebildet. Schließlich bleib den Ärzten aufgrund von Komplikationen aber nichts anderes übrig, als den Jungen zu holen – die Chance zu Überleben wurde jedoch als "gering" eingestuft, insbesondere, weil die Sterblichkeitsrate bei männlichen Frühchen etwa 25% höher liegt als bei weiblichen.
Doch der Junge trotzte den Einschätzungen der Experten und konnte nach sechs Monaten Intensivstation ohne ernsthafte Komplikationen und mit einem Gewicht von 3700 Gramm im Dezember letzten Jahres endlich nach Hause – und wird für eine weiterhin so gute Entwicklung intensiv gefördert und medizinisch betreut. (sb, 07.03.2010)
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