Wichtiger Schritt zur Früherkennung von Lungenkrebs: Speziell ausgebildete Labormäuse können Lungenkrebs er-schnuppern. Kann Lungenkrebs im Frühstadium bald per Urintest ermittelt werden?
Lungenkrebs ist eine der am Häufigsten auftretenden Krebserkrankungen. Jährlich sterben weltweit rund 1,3 Millionen Menschen an einem Bronchialkarzinom. Das Schlimme am Lungenkrebs ist, dass die Erkrankung meistens zu spät entdeckt wird und dann eine Behandlung kaum mehr möglich ist. Es gibt keinerlei Frühzeichen, die Lungenkrebs erkennbar machen. Wissenschaftler beschäftigen sich daus diesem Grund mit der Frage, wie die Medizin mit einfachen diagnostischen Mitteln einen Bronchialkarzinom bereits im Frühstadium erkennen könnte.
Wissenschaftler des Monell-Wissenschaftszentrum in Philadelphia (Pennsylvania) haben mit einer Versuchsreihe nun festgestellt, dass eigens dafür trainierte Labormäuse in der Lage sind, Lungenkrebs zu erkennen. „Es ist bekannt, dass Krebs im Körper zu Veränderungen führt, die sich im Geruch der Körperflüssigkeiten zeigen“, sagt Gary K. Beachamp, Biologe am Monell Center. Es gab bereits einige Berichte darüber, dass es bei Krebs bestimmte Geruchsveränderungen gibt.
In dem Versuch wurden Labormäuse darauf trainiert, den Urin von anderen Mäusen zu erschnuppern, die von einem Bronchialkarzinom befallen waren. Das Ergebnis war, dass die Mäuse aufgrund des unterschiedlichen Geruchs die kranken von den gesunden Mäusen unterscheiden konnten. In folgenden Experimenten analysierten die US-Wissenschaftler den Urin der kranken Mäuse und verglichen diesen mit dem von gesunden. Es fiel auf dass bestimmte "Biomarker" im Urin der kranken Mäuse in geringeren Mengen auftraten als in gesundem Urin. Den Wissenschaftlern gelang es von den 50 mit Lungenkrebs befallenen Mäusen 47 Mäuse anhand der Biomarker zu identifizieren.
Der Sinn des Versuchs war, einen Urintest zur Früherkennung von Lungenkrebs zu entwickeln. Anhand der Studie sind die Wissenschaftler diesem Schritt sehr nahe gekommen. Doch bis zur Umsetzung wird es noch einige Zeit vergehen. (sb, 27.01.2010)
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