Medikamente: Die Preise für Arzneimittel steigen. Krankenversicherte müssen sich auf steigende Kosten einstellen.
Auf Versicherte kommen erneut steigende Kosten zu. Nach Praxisgebühr und Zusatzbeiträgen, erwarten die Versicherten ab ersten September 2010 außerdem höhere Kosten für Medikamente. Denn die neuen Zuzahlungsbefreiungsgrenzen und Festbeträge für Präparate haben zur Folge, dass in Zukunft der Anteil der zuzahlungsfreien Arzneimittel von ehemals 36,1 Prozent (2009) ab September 2010 auf 18,2 Prozent sinken wird, so die Aussage der Bundesvereinigung der deutschen Apothekerverbände (ABDA).
Gesetzlich Versicherte waren bisher üblicherweise von Zuzahlung bei Medikamenten befreit, wenn die entsprechenden Präparate weniger als 30 Prozent des von den gesetzlichen Krankenkassen festgelegten Höchstbetrages einer möglichen Erstattung kosten. Liegt der Arzneimittelpreis eines rezeptpflichtigen Präparats über der Zuzahlungsbefreiungsgrenze, müssen die Versicherten 10 Prozent der Kosten, minimal jedoch 5,- Euro und maximal 10,- Euro, selber tragen. Die Zuzahlungen werden anschließend von den Apotheken direkt an die gesetzlichen Krankenkassen weitergeleitet.
Die gesetzlichen Krankenkassen können nach Rabattvereinbarungen mit den Pharmaherstellern jedoch auch andere Arten der Zuzahlungsbefreiung für ihre Versicherten festlegen. So ist es möglich die Zuzahlung bei bestimmten Präparaten auf die Hälfte zu reduzieren oder sogar ganz zu streichen. Dass im Rahmen der neuen Regelungen, eine so deutliche Verringerung des Anteils der zuzahlungsfreien Arzneien anfällt, bringt demnach auch den Sparwillen der gesetzlichen Versicherungen zum Ausdruck, da mit den Befreiungen weit weniger großzügig umgegangen wurde als bisher. (fp)
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