Öko ist gesund: Menschen die viel Bio einkaufen, leben laut einer Studie auch gesünder.
(21.06.2010) Menschen die gern im Bioladen einkaufen leben auch gesünder. Dabei sind es vor allem die Lebensgewohnheiten, die den Gesundheitsfaktor ausmachen. Forscher des Max-Rubner-Instituts für Ernährung und Lebensmittelforschung (MRI) zeigten anhand einer Studie, woran es liegt.
Wurden früher Umwelt- und Gesundheitsbewusste Menschen noch als "Ökos" verschrien, leben heute immer mehr Menschen nach diesen Prinzipien. Biokäufer leben laut einer wissenschaftlichen Studie des Max-Rubner-Instituts für Ernährung und Lebensmittelforschung viel gesünder. Entscheidend ist jedoch nicht unbedingt das regelmäßige Einkaufen im Reform- oder Biomarkt, sondern eher die grundsätzliche Lebensphilosophie. Denn Biokost muss nicht unbedingt grundsätzlich gesünder sein. "Biokäufer" essen nämlich weniger Fleisch und Wurstwaren, trinken selten zuckerhaltige Getränke wie Limonaden, bewegen sich mehr und treiben Sport. Zudem rauchen sie seltener. Die Forscher aus Karlsruhe werteten bei ihrer Studie die Daten der Nationalen Ernährungsstudie aus und fanden einen Zusammenhang zwischen dem Kauf von Biolebensmitteln und dem Lebensstil heraus. Neben der gesunden Ernährung wüssten Biokäufer im Durchschnitt auch mehr über eine gesundheitsbewusste Ernährung Bescheid, so die Leiterin des Instituts für Ernährungsverhalten, Ingrid Hoffmann.
Bei der Studie wurden 20.000 Menschen zu ihrem Ernährungsverhalten und zum Lebensstil befragt. Die meisten Einkäufer in Bioläden lassen sich in der Altersgruppe von 35 bis 50 Lebensjahren finden. Frauen seien in der Überzahl, junge Menschen und Rentner kaufen seltener in Bio- oder Refomhäusern ein.
Eine gesunde Ernährung ist, wenn man wenig Fleisch- und Wurstwaren und viel Obst und Gemüse isst. Die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung legen auch nahe, wenig Zucker zu essen und wenig Limonaden zu trinken. Bio-Einkäufer halten sich an solche Empfehlungen im Schnitt deutlich häufiger, als andere. Dadurch verbessern gesundheitsbewusste "Ökos" ihre Nährstoffbilanz immens. Etwa achtzig Prozent der Bio-Käufer rauchen nicht, bei den Nicht-Ökos sind es 70 Prozent. Etwa zwei Drittel der Biokäufer treibt regelmäßig Sport, die Gruppe der "Nicht-Bio-Einkäufer" treibt nur zur Hälfte Sport. Auch sind Ökos im Durchschnitt schlanker, als andere. So liegt der Anteil der Normalgewichtigen bei 45 Prozent, bei den Nicht-Bio-Einkäufern liegt der Anteil bei 37 Prozent.
Doch vielen Menschen ist eine gesundheitsbewusste Ernährung im Bioladen verwehrt. Denn Biokost ist zum Größten Teil auch teurer, als "normale" Kost. So fand die Studie auch heraus, dass in den Bioläden vor allem die oberen sozialen Schichten einkaufen. Ernährung, Gesundheit und Lebensstil ist eben auch eine Frage des Geldbeutels. (sb)
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