Migräne: Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko erhöht: Nach einer Studie von amerikanischen Ärzten haben Migräne- Patienten ein größeres Risiko, für Erkrankungen im Bereich der Gefäße und des Herzens.
Die Forscher um Professor Richard B. Lipton, den Direktor der Abteilung für Alterung und Demenz am Einstein College of Medecine in New York, publizierten ihre Studie nun im Fachmagazin „Neurology“ der amerikanischen Akademie für Neurologie.
Sie hatten insgesamt 6102 Migränepatienten untersucht und eine Kontrollgruppe mit 5243 Personen. Sie fanden, dass sich für die Betroffenen das Herzinfarktrisiko von zwei auf vier Prozent verdoppelte. Bei Migränepatienten, die noch das Auftreten einer sogenannten Aura bei ihren Kopfschmerzattacken beschreiben, soll die Möglichkeit eines Schlaganfalls um 60 Prozent steigen. Die möglichen Erkrankungen Bluthochdruck, Diabetes und ein erhöhter Cholesterinspiegel steigen mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent.
An Migräne leiden etwa 10 Prozent der Bevölkerung- dabei Frau dreimal häufiger als Männer. Bei der Migräne wird schon lange angenommen, dass es sich um eine Störung der Weit- und Engstellung der Gefässe im Kopf handelt. Viele Betroffene klagen nach dem Essen bestimmter Speisen über die Anfälle. Da sich die Zahl von Migränepatienten in den letzten Jahrzehnten immer weiter vermehrt, werden Zusammenhänge zu unserem Lebensstil und der Umwelt hergestellt.
Wenn „normale“ schmerz- und entzündungshemmende Mittel nicht helfen, finden im akuten Fall sogenannte Triptane häufige Anwendung bei Migränepatienten. Die Triptane verengen die Blutgefässe im Gehirn und hemmen hier auch Entzündungs- und Schmerzreaktionen. Hier wollen die Forscher nun weiter Unterschungen durchführen, ob Therapien für Migräne dann auch das Risiko für die Erkrankungen von Herz und Gefäßen senken.
In der Praxis bedeutet dies für Mediziner, dass Migräne nicht mehr nur als einschränkende Schmerzattacke, sondern als Erkrankung gesehen werden sollte. Bei Migränepatienten müssen zukünftig auch das Gefäßsystem und das Herz mit untersucht und kontrolliert werden. (Thorsten Fischer, Heilpraktiker Osteopathie, 10.02.2010)
Zum Weiterlesen:
Studie der Forscher in „Neurology“
Bluthochdruck (Hypertonie)
Autoren- und Quelleninformationen
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