Naturheilkunde: Pflanzenmedizin bei Männerleiden wirksam und gut verträglich.
(19.04.2010) Wie das Komitee Forschung Naturmedizin (KFN) heute in einer aktuellen Pressemeldung mitteilt, sei kürzlich von dem Urologen Prof. Dr. Sökeland in Dortmund die Wirksamkeit von Präparaten aus Heilpflanzen auf geringe bis mittelschwere Prostatabeschwerden erneut festgestellt worden. Insbesondere die Kombination von Sägepalme und Brennnessel habe sich in Langzeitstudien als wirksam und gut verträglich erwiesen.
Bereits 1997 veröffentlichte Sökeland Ergebnisse einer placebokontrollierten, doppelblinden Multicenterstudie, bei der 543 Männern mit Prostatabeschwerden über 52 Wochen mit einem chemischen Urologikum oder mit einem Sägepalm-Brennessel-Präparat behandelt wurden. Bei vergleichbarer Wirksamkeit zeigte sich eine bessere Verträglichkeit des Phytotherapeutikums.
Auch in jüngeren randomisierten Doppelblindstudien aus den Jahren 2005 und 2006 konnte sich die Kombination aus Sägepalme und Brennnessel durch gute Verträglichkeit bei gleicher Wirksamkeit gegenüber den konventionellen Medikamenten (Alphablocker) hervortun. Wegen unerwünschter Nebenwirkung werden letztere nämlich von 60-70 Prozent der Patienten nach 12 Monaten abgesetzt.
Im Alter vergrößert sich die Prostata des Mannes allmählich (benignes Prostatasyndrom, kurz BPS), sodass der Urin die Harnwege nicht mehr frei passieren kann. Dabei kommt es zu Beschwerden beim Wasserlassen, außerdem begünstigt in der Blase verbleibender Restharn die Entstehung von Infektionen im Harntrakt. Kommt es zum Rückfluss von Urin in die Nieren, kann dies sogar zu Beeinträchtigungen der Nierenfunktion führen.
Traditionell wurden die Früchte der Sägepalme bereits von den nordamerikanischen Ureinwohnern bei Prostatabeschwerden und Blasenentzündungen eingesetzt. Heute kennt man neben der antiseptischen Wirkung auch ihren hemmenden Einfluss auf Umwandlungsprozesse des männlichen Hormons Testosteron zu DHT, welches wahrscheinlich an der Prostatavergrößerung beteiligt ist. Die Wurzel der Brennnessel ihrerseits wirkt dem Wachstum der Prostata zwar nicht entgegen. Ihre Wirkung besteht in der Linderung der Beschwerden beim Wasserlassen, indem Harnmenge und –fluss erhöht, die Restharnmenge aber erniedrigt wird. (jv)
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