Neuer Grippe-Impfstoff der auch vor Schweinegrippe schützt.
(05.08.2010) Fast ein Jahr ist es her, dass die Welt von einer Pandemie durch die Schweinegrippe (H1/N1) in Atem gehalten wurde und alle öffentlichen Einrichtungen sich mit massenhaft Impfstoffvorräten eindeckten. Heute wissen wir, dass die befürchtete Pandemie ausgeblieben ist und das, obwohl sich die meisten Personen nicht impfen ließen. Übrig ist von der Aufregung heute nur noch der Impfstoff, der teilweise noch in hunderttausender Dosen in den verschiedenen Städten vorgehalten wird.
Jetzt ist der neue Impfstoff für die jährliche Grippewelle verfügbar und er beinhaltet auch einen Wirkstoff der vor Schweinegrippe schützen soll. "Den Impfstoff gegen Schweinegrippe braucht eigentlich niemand mehr", verdeutlichte Regina Kneiding von der Berliner Senatsgesundheitsverwaltung. Damit haben die alten Bestände endgültig ihren Wert verloren und die Verantwortlichen müssen sich fragen, ob die massenhaften Investitionen nicht etwas voreilig waren. So hat allein Berlin für über 10 Millionen Euro 1,4 Millionen Impfdosen bestellt von denen ca. 750.000 auch geliefert wurden. Tatsächlich benötigt wurden nur ca. 150.000 Dosen. Die Politik wehrt sich jedoch gegen den Vorwurf man hätte überstürzt gehandelt. Es wäre fahrlässig gewesen, sich nicht entsprechend auf eine drohende Pandemie vorzubereiten, so Vertreter aus den verschiedenen Bundesländern.
Während man sich für die Impfungen gegen die Schweinegrippe letztes Jahr noch beim Arzt oder Gesundheitsamt anmelden musste, damit der Impfstoff auch sicher bereitgestellt werden konnten, ist dieses Jahr mit dem neuen Impfstoff, der auch für die Impfungen gegen normale Grippe eingesetzt wird, keine derartige Anmeldung mehr notwendig. Auch wenn im Herbst die jährliche Influenza – Welle Deutschland erreicht und die WHO davor warnt, dass dann auch hier das Schweinegrippevirus wieder auftreten wird, sind ähnlich chaotische Zustände wie 2009 aufgrund des neuen Impfstoffs wohl nicht wieder zu erwarten.
Eine Impfung mit dem neuen Präparat empfiehlt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) und die Ständige Impfkommission (STIKO) insbesondere Menschen, für die mit einer Grippeerkrankung weiter schwerwiegende gesundheitliche Folgen verbunden sein können. So etwa Person im Alter über 60, Diabetikern und / oder Personen mit chronischer Herz-, Nieren-, oder Lebererkrankung. Wenn es nach der BzgA und der STIKO geht sollten sich auch Schwangere einer Impfung unterziehen, da sie anfälliger für bestimmte Grippeerreger sind und die Wahrscheinlichkeit eines schweren Krankheitsverlaufs bei ihnen höher ist. Personen die bereits letztes Jahr gegen Schweinegrippe geimpft wurden, haben zudem wahrscheinlich noch einen gewissen Schutz vor dem H1N1 Erreger, aber nicht vor der saisonalen Grippewelle. Daher raten die beiden Institutionen dazu, dass jeder aus den oben genannten Gruppen sich mit dem neuen Impfstoff behandeln lässt. Ratsam ist es nach Aussage BzgA und der STIKO sich Anfang Herbst den neuen Impfstoff verabreichen zu lassen, da es ca. 2 Wochen dauert bis der Schutz durch die Impfung wirkt und meisten im Spätherbst die Grippewelle beginnt.
Vertreter der Naturheilkunde sehen Impfungen eher kritisch und befürchten mögliche Konsequenzen, unter anderem durch Inhaltsstoffe wie Quecksilber oder Aluminium. (fp)
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