Klaus Theo Schröder ist neuer Ombudsmann der Privaten Krankenversicherer (PKV).
16.11.2010
Die privaten Krankenversicherer (PKV) haben zum Jahresbeginn 2011 einen neuen Ombudsmann berufen. Der ehemalige Staatssekretär des Bundesgesundheitsministeriums Klaus Theo Schröder (SPD) wird die Stelle von Helmut Müller zum Jahreswechsel übernehmen.
Der SPD Politiker und ehemalige Staatssekretär des Gesundheitsministeriums, Dr. Klaus Theo Schröder, wird zum ersten Januar 2011 die Schlichtungsstelle für die private Krankenversicherung (PKV) übernehmen. Damit löst Schröder den früheren Vorsitzenden der Versicherungsaufsicht, Helmut Müller, ab. Der neue Ombudsmann Schröder gilt in Expertenkreisen als ausgesprochener Kenner des Gesundheitswesens und soll zudem über Erfahrungen im Konfliktmanagement verfügen. Als ehemaliger Sekretär unter Ex-Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hat Schröder u.a. das Modell der elektronischen Gesundheitskarte vorangetrieben. Dabei erwies sich Schröder auch gegenüber der heftigen Kritik der Bundesärzteschaft als standhaft und Konflikt bereit.
Der PKV-Bundesverband zeigte sich über die Neuerung des Vorsitzes hoch erfreut. "Klaus Theo Schröder hat eine hohe Sachkunde, kennt die unterschiedlichen Ecken des Gesundheitswesens und ist breit akzeptiert", so der Vorsitzende des PKV-Verbands Volker Leienbach. Im Dezember 1999 wurde Schröder Staatssekretär der Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales und Frauen. Auch dort trug er insbesondere Verantwortung für die Gesundheitspolitik, die Stabilisierung der Berliner Krankenkassen und die Umgestaltung der städtischen Krankenhäuser Berlins.
Was ist eine PKV- Ombudsmann-Stelle?
Die Aufgabe eines Ombudsmannes ist die Schlichtung bei Streitigkeiten zwischen Privatpatienten und privater Krankenversicherung. Dabei kann der Schlichter eine Empfehlung aussprechen, die von beiden Seiten allerdings nicht akzeptiert werden muss. Der Schlichtungsversuch ist sowohl für den Verbraucher als auch für den Versicherer ohne Kosten verbunden. Aufgabe eines Schlichters ist es vor allem Entscheidungen einer Versicherungsanstalt zu überprüfen und dabei neutral, schnell und unbürokratisch zu agieren.
Aufgabe des Ombudsmann ist zudem ein Herbeiführen von außergerichtlichen Schlichtungen bei Streitigkeiten der Versicherten mit den Krankenversicherungsunternehmen. sowie Versicherungsvermittlern und Versicherungsberatern. Der Ombudsmann soll in jedem Stadium des Verfahrens zwischen den Beteiligten vermitteln und möglichst eine Versöhnung erreichen. Kommt es zu keiner befriedigenden Einigung für beide Seiten, muss dennoch ein Gericht hinzugezogen werden.
Helmut Müller scheidet aus Altersgründen aus
Helmut Müller war seit 2007 als Ombudsmann tätig. Aus Altersgründen will Müller seine Tätigkeit nicht mehr verlängern. Wie der Vorsitzende des PKV-Verbands Reinhold Schulte mitteilte, habe Müller wesentlich dazu beigetragen, dass die Schlichtungsstelle als Institution ein "hohes Ansehen und großes Vertrauen bei den Versicherten" erworben habe. "Sie haben die Interessen der Versicherten und die der Versicherer stets berücksichtigt und beide Parteien jeweils zu einem fairen Interessenausgleich gebracht“, so Schulte weiter. Im letzten Jahr 2009 ergingen beim PKV-Ombudsmann insgesamt 5015 Beschwerden ein. Das ist ein Anstieg von 14,6 Prozent. (sb)
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