Neues Antibiotikum töten hartnäckige Infektionen ab
14.11.2013
Konventionelle Antibiotika helfen allein meistens nicht mehr aus, um Bakterien vollständig abzutöten. Einige Erreger gehen in eine Art Ruhezustand und werden von den herkömmlichen Antibiotika nicht entdeckt und überleben. Das begünstigt die Entstehung chronischer Infektionen, die schwer zu behandeln sind.
Ein kürzlich von Forschern der Northeastern Universität in Boston in den USA neu entdeckter Wirkstoff, könnte in Zukunft für Abhilfe sorgen. Dieses neue Antibiotikum schaltet Erreger nicht nur vollständig aus, sondern erschwert dabei gleichzeitig die Entstehung resistenter Keime. Durch Aktivierung eines eiweißspaltenden Enzyms im inneren der Bakterien, wird eine Art Selbstzerstörung ausgelöst. Die Erreger fressen sich quasi selber auf.
Bei Versuchen mit Mäusen,die mit Staphylokokken infiziert waren, zeigte sich eine vollständige Genesung, berichteten die Biologen in dem Fachjournal „Nature“. Die neu gewonnen Erkenntnisse könnte auch bei hartnäckigen Pilzinfektionen positiv eingebracht werden.
Resistenzen erschweren Behandlungen
„Die Fähigkeit, eine Infektion schnell und vollständig zu beseitigen, wird dabei helfen, die Ausbreitung resistenter Erreger zu verhindern“, schreibt Kim Lewis, Co-Autor der Studie.
Von Mandelentzündung bis hin zu Tuberkulose – Antibiotika werden in der Medizin bei etlichen Krankheiten eingesetzt. Seit längerem wird eine wachsende Resistenz der Bakterien gegenüber Antibiotika mit Sorge beobachtet. Nach Expertenmeinungen sterben in Europa etwa 25.000 Menschen jedes Jahr an resistent gewordenen Keimen. Das liegt auch daran, dass Antibiotika viel zu häufig verschrieben werden und Bakterien dadurch die gefährlichen Resistenzen entwickeln können. Aber auch der Dauereinsatz in der Nutztierhaltung und Tiermast trägt seinen Teil dazu bei. Die neu gemachte Entdeckung, gibt nun Hoffnung bei der Behandlung von hartnäckigen Infektionskrankheiten. (fr)
Bild: Gerd Altmann, Pixelio
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