New York sucht noch immer nach autistischem Jungen
20.10.2013
In New York ist der vermisste Junge, Avonte Oquendo, noch immer nicht wieder aufgetaucht. Er ist Autist, kann sich verbal kaum verständlich machen und ist seit mittlerweile zwei Wochen verschollen.
Seit zwei Wochen vermisst
Seit mittlerweile zwei Wochen wird der 14-jährige Avonte Oquendo in New York vermisst. Der Jugendliche ist Autist und kann sich verbal kaum verständlich machen. Seine Mutter sagte einem US-Fernsehsender: „Er braucht rund um die Uhr eine Eins-zu-eins-Betreuung.“ Ihr Sohn hätte die geistigen Fähigkeiten eines Sieben- bis Achtjährigen. Ein Verbrechen werde zwar nicht ausgeschlossen, aber die Polizei vermutet, dass der eisenbahnbegeisterte Junge seit seinem Verschwinden im New Yorker U-Bahn-System herumirrt.
Suche bislang erfolglos
Laut Aussagen seiner Mutter wisse der Junge, der am vierten Oktober aus seiner Schule im Stadtteil Queens verschwand, viele alltägliche Dinge nicht: „Ich kann auf der Straße verletzt werden, jemand kann mich packen und mitnehmen, Angst vor etwas – all das kennt er nicht.“ Hunderte Polizisten setzen bei ihrer Suche Spürhunde, Hubschrauber und Polizeiboote ein – bislang erfolglos. Die Belohnungen summierten sich mittlerweile auf nunmehr 70.000 US-Dollar. Ganz auszuschließen sei laut Polizei auch nicht, dass der Jugendliche mit den Vorortzügen in den Nachbarstaat New Jersey gefahren ist.
Autismus ist nicht heilbar
Autismus wird mehrheitlich als eine angeborene, unheilbare Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsstörung des Gehirns beschrieben. Die Symptome und die individuellen Ausprägungen der Störung können von leichten Verhaltensproblemen, die kaum auffallen bis zu schweren geistigen Behinderungen reichen. Gemein ist allen autistischen Behinderungen eine Beeinträchtigung des Sozialverhaltens. So bestehen Schwierigkeiten mit anderen Menschen zu sprechen, Gesagtes richtig zu interpretieren, Mimik und Körpersprache einzusetzen und zu verstehen.
Therapien können helfen
Es werden auch Therapien für Autisten angeboten. Dabei sei es wichtig, dass sich der Therapeut mit der Behinderung auskennt und nicht versuchen will, die Störung weg zu trainieren. Es gehe vielmehr darum, dem Autisten beizubringen, mit dem Autismus zu leben. Mit Hilfe der Ergotherapie etwa können durch handwerkliche, gestalterische sowie spielerische Übungen beeinträchtigte Fähigkeiten wieder verbessert, wiederhergestellt oder kompensiert werden. Physiotherapie kann dazu beitragen, motorische Defizite abzubauen und dank der Logopädie bestehen Möglichkeiten, Sprachauffälligkeiten zu normalisieren. Medikamente gegen die unbekannte Ursache des Autismus gibt es nicht, aber für einige Begleitsymptome wie etwa Angst, Depressionen, Aggressivität oder Zwänge ist eine medikamentöse Behandlung möglich. (ad)
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de
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