Ökotest darf behaupten: Die Giraffe Sophie ist nicht verkehrsfähig
18.01.2012
Die alternative Verbraucherzeitschrift „Ökotest“ hatte in ihrer November-Ausgabe 2011 berichtet, dass das beliebte Spielzeug für Kleinkinder „Giraffe Sophie“ nitrosierbare Amine enthält, die sich bei Testungen herauslösten. Der Stoff ist besonders gefährlich, weil dieser sich in krebserregende Nitrosamine umwandeln kann. Dementsprechend fiel das Gesamturteil der Zeitung negativ aus und das Produkt bekam das Prädikat „Ungenügend“. Gegen die Behauptung, „Sophie la Girafe sei nicht verkehrsfähig“ veranlasste das französische Unternehmen „Vulli“ eine einstweilige Verfügung am Landgericht Berlin. Selbiges hat nunmehr „eine zuvor von ihm selbst erlassene einstweilige Verfügung wieder aufgehoben“, wie eine Sprecherin von Ökotest mitteilte. Demnach darf die Verbraucherzeitschrift behaupten, die "Giraffe Sophie ist nicht verkehrsfähig".
Ökotest darf also weiterhin behaupten, das Babyspielzeug Giraffe Sophie dürfe in Deutschland nicht verkauft werden, weil sich nach Angaben des Magazins „weit mehr nitrosierbare Amine herauslösen als dies gesetzlich zulässig ist“. Wie wir bereits berichteten, hatte sich der Hersteller "Vulli" energisch gegen die Darstellungen von Ökotest gewehrt. Kein Wunder, denn das Spielzeug hatte bis zu dem Testergebnis einen besonders guten Ruf unter besorgten Eltern und galt als dankbarer Ersatz für Schnuller oder Beißringe. Schließlich würde es sich nach Angaben des Produzenten um ein Naturprodukt handeln, das sicher und ohne Risiken sei. Dem widerspricht Ökotest, denn selbst das französische Verbrauchermagazin „Que Choisir“ hatte in einem Test hohe Werte von herauslösenden nitrosierbare Amine gefunden, die weit über dem in Deutschland geltenden Grenzwert lagen. Ökotest rät nun allen Verbrauchern, die die Giraffe Sophie bereits kauften, "au revoir" zu sagen und es in das Geschäft zurück zubringen, wo sie das Tier erstanden haben. Eltern sollten das Geld zurückverlangen, so der Rat der Zeitschrift. Von Seiten des Herstellers liegt derzeit keine Erklärung vor. Wir berichten weiter. (sb)
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