Nicht nur Rauchen sondern auch Passivrauchen erhöht das Diabetes Typ II-Risiko.
(30.05.2010) Wie das Deutsche Diabetes Zentrum in Düsseldorf berichtet, erhöht auch das Passivrauchen das Risiko an Diabetes Typ II zu erkranken. Bislang war wissenschaftlich nur bekannt, dass das aktive Rauchen das Diabetes Risiko erhöht. Doch anhand einer gemeinsamen Studie des Diabteszentrums in Düsseldorf sowie des Helmholtz Zentrums in München, an denen 1351 Probanden teilnahmen, konnte erstmals nachgewiesen werden, dass sich auch Passivraucher einer erhöhter gesundheitlichen Gefahr aussetzen.
Bei der "Kora-Studie" wurden zwischen 1999 und 2001 bei den Probanden orale Zuckerbelastung-Tests durchgeführt. Das Verfahren zur Untersuchung des Zuckerbelastung wird als OGTT Verfahren bezeichnet und gilt als Standart-Test für die Diagnose bei Diabetes-Erkrankungen. Im Studienverlauf war von den Teilnehmern im Alter von 55 bis 74 Jahren niemand an Diabetes Typ II erkrankt. Nach etwa 7 Jahren wurden ein Großteil der Probanden (887) erneut untersucht. Das Ergebnis schockierte: Die aktiven Raucher wiesen bekanntermaßen ein hohes Risiko auf, an Diabetes Typ II zu erkranken. Aber auch die Passivraucher, die entweder zu Hause oder am Arbeitsplatz Zigaretten-Qualm ausgesetzt waren, wiesen ein doppelt so hohes Diabetes-Risiko auf, als die Studienteilnehmer, die auch nicht passiv dem blauen Dunst ausgesetzt waren.
In einer weiteren Analyse bezogen die Forscher nur die in der Basisuntersuchung erkannten "Prädiabetiker" ein. Prädiabetes ist eine beginnende Stoffwechselstörung, die durch Insulinresistenz und gestörte Glukosetoleranz gekennzeichnet ist. Bei diesen Probanden war das Diabetes-Risiko durch Aktiv- und Passivrauchen im Vergleich zur gesamten Studiengruppe noch einmal deutlich erhöht. Die weiteren Ergebnisse der Studie werden im "European Journal of Epidemiology" veröffentlicht. (sb)
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Bild: Jörg Siebauer, Pixelio.de.
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