Rettung der angeschlagenen Krankenkassen City BKK und GBK beschlossen
(20.11.2010)
Die in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Betriebskrankenkassen City BKK und GBK werden vorerst durch die anderen Betriebskassen gerettet. Wie eine Sprecherin des Bundesverbands der Betriebskrankenkassen (BKK) bestätigte, hätten sich die Vorstandsvorsitzenden der Krankenkassen darauf geeinigt, den beiden Kassen erneut zu helfen. Durch zahlreiche Maßnahmen konnte eine drohende Schließung durch das Bundesversicherungsamts in letzter Minute verhindert werden. Das Versicherungsamt hatte laut Informationen der „Welt“ bei einer drohenden Insolvenz die Schließung der beiden Krankenversicherungen angedroht. Durch die Hilfemaßnahmen des BKK-Verbandes konnte dies verhindert werden.
Auf der fast fünf Stunden andauernden Sitzung der BKK-Vorstände wurde sich geeinigt, der City BKK finanzielle Hilfe zu gewähren. Im Zuge dessen wird der Kasse ein strikter Sanierungsplan auferlegt. Wie die BKK-Sprecherin sagte, wolle der Verband die Sanierung genau überwachen. In der City BKK sind rund 200.000 Menschen krankenversichert. Laut unbestätigten Meldungen habe die City BKK einen Schuldenberg von rund 50 Millionen Euro angehäuft. Das Ziel ist es, die Kasse in mehreren Etappen von der Schuldenlast zu befreien. Allerdings muss sich die City BKK gefallen lassen, dass alle Schritte zur Sanierung durch das Bundesversicherungsamt, vom Bundesverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) und von unabhängigen Beratern überwacht wird.
Für die GBK mit Sitz in Köln wolle man innerhalb des BKK Verbundes einen Fusionspartner finden. In der kleineren GBK sind rund 30.000 Menschen versichert. Erklärt sich ein zukünftiger Partner bereit, mit der angeschlagenen GBK einen Zusammenschluss einzugehen, erhält dieser eine 15 Millionen Euro schwere Finanzhilfe. Diese Hilfe soll als Anreiz für einen Zusammenschluss dienen. Beide Finanzhilfen werden aus dem Verbund der Betriebskrankenkassen gezahlt. Eigentlich war es geplant, dass die GBK sich mit der AOK Rheinland/Hamburg zusammen schließt. Nach den neueren Beschlüssen wird dieser Partner anscheinend aus dem Rennen sein.
Die Versicherten waren zu keiner Zeit davon bedroht, ihren Krankenversicherungsschutz zu verlieren. Hätte eine der beiden Kassen schließen müssen, hätten die anderen Krankenkassen die Versicherten aufnehmen müssen. Noch nicht abgeschlossene Behandlungen wären dennoch weiter finanziert worden. Allerdings birgt eine Schließung einer Krankenkasse ein nicht einkalkulierbares Risiko der anderen Krankenkassen und könnte zum Schneeballeffekt mutieren. Denn die Schuldenlast müsste von den anderen Kassen übernommen werden, die hierdurch wiederum selbst in Engpässe geraten könnten. Aus diesem Grund mussten sich die Verbands-Chefs dazu entschließen, die Rettung einzuleiten. Eine Schließung wäre mit einem noch größeren Risiko behaftet gewesen. (sb)
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