Schlaganfall: Singen aktiviert wieder Sprachzentrum US- amerikanische Forscher um den Neurologen Gottfried Schlaug haben bei Schlaganfall- Patienten offensichtlich eine sehr effektive Therapiemaßnahme in Form von Singen entdeckt.
Forscher um den Neurologen Gottfried Schlaug haben bei Schlaganfall- Patienten offensichtlich eine sehr effektive Therapiemaßnahme in Form von Singen entdeckt. Gottfried Schlaug, Direktor des „Music and Neuroimaging Laboratory“ an der Harvard Medical School, präsentierte seine Ergebnisse am Samstag den 20. Februar 2010 auf der Jahrestagung der us- amerikanischen Forschervereinigung „American Academy of the Advancement of Science“ (AAAS) in San Diego. Er zeigte unter anderem Videoaufnahmen, auf denen Patienten mit Sprachstörungen (Aphasie) kaum einen Text sprechen, dafür aber denselben Text singen können.
Schlaug, der auch Dozent an der Harvard Medical School ist, erklärte das Phänomen so, dass die Musik beide Hirnhälften anspreche. Der Akt des Sprechens beschränke sich nur auf die linke Hälfte, in der das Sprachzentrum liege, welches bei den Patienten durch den Schlaganfall mit Blut nicht ausreichend versorgt und dadurch geschädigt wurde. Mit der Musik und dem Ansprechen grösserer Hirnanteile sei mit bildgebenden Verfahren sichtbar gemacht worden, dass betroffene Hirnzentren neue Verbindungen ausbauen.
Schlaug und Kollegen nennen die Therapie „Melodic Intonation Therapy (MIT)“ und haben sie schon in ersten Studien getestet. Schon im Februar 2008 hatten Forscher um Teppo Särkämö von der Universität Helsinki herausgefunden, dass Schlaganfallpatienten sich besser und schneller regenerierten, wenn sie direkt nach dem Hirninfarkt am Tage zwischen ein bis zwei Stunden lang Musik hörten.
Es steht nun zu hoffen, dass der Ausbau dieser äusserst kostengünstigen und unaufwendigen Behandlungsmethode in Zukunft ausgebaut wird. (Thorsten Fischer, Heilpraktiker Osteopathie, 22.02.2010)
Weiterführende Informationen:
Das „Music and Neuroimaging Laboratory“ von Gottfried Schlaug
Hohes Schlaganfall-Risiko bei Diabetes Typ-2
Biofeedback – In Interaktion mit dem Körper
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
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