Schnelles Gehen erhöht Lebenserwartung
07.01.2011
Wer viel geht und darüber hinaus über ein schnelles Schritttempo verfügt, der lebt auch länger. Das fanden Forscher der Universität Pittsburgh im Rahmen einer Studienauswertung heraus.
Bei älteren Menschen kann die Geschwindigkeit des Gehens und Gehschwierigkeiten einen Aufschluss über die bevorstehende Lebenserwartung geben. Wie die US-amerikanischen Forscher der Universität Pittsburgh berichten, könne man vor allem ab einem Lebensalter von 75 Jahren am Schritttempo messen, wie hoch die nachfolgende Lebenserwartung des Probanden ist. Eigens für die Analyse der Daten werteten die Wissenschaftler insgesamt neun Studien mit rund 34.000 Studienteilnehmern aus. Bei den Probanden, bei denen die Forscher die Schrittgeschwindigkeit ermittelten, wurden je nach Studienart zwischen sechs und 21 Jahre lang beobachtet. Auffällig war dabei, dass bei einer steigenden Gehgeschwindigkeit auch die Lebenserwartung stieg. Dieses Ergebnis konnte bei allen Altersgruppen der Probanden festgestellt werden. Am deutlichsten wurde dieser Zusammenhang allerdings bei denjenigen, die das 75. Lebensalter bereits überschritten hatten. Hier war der Kontext am deutlichsten messbar.
Aber nicht nur über das Geh-Tempo ließ sich das Sterberisiko messen. Weitere wesentliche Faktoren wie der Blutdruck, der derzeitige und bisherige Konsum von Zigaretten, die vorige Krankengeschichte sowie der Body-Mass-Index (BMI) gaben Aufschluss darüber, wie hoch die durchschnittliche Lebenserwartung des Teilnehmers ist.
Die Ergebnisse zeigen einmal mehr, wie wichtig Bewegung als Vorbeugung von lebensbedrohlichen Krankheiten ist. Das schreiben auch die Forscher in dem Wissenschaftsmagazin „JAMA“, in dem auch die Studienergebnisse veröffentlicht wurden. „Gehen erfordert Energie und Bewegungskontrolle und beansprucht verschiedene Organsysteme wie Herz, Lunge, Kreislauf, Nervensystem oder Bewegungsapparat“, berichtet einer der Studienleiter. „Ein langsames Tempo kann sowohl geschädigte Systeme widerspiegeln als auch einen erhöhten Energieaufwand.“ Doch wer sich regelmäßig aktiv bewegt, steigert sein Leistungsvermögen und beugt schweren Erkrankungen wie Diabetes vor. (sb)
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