Skandal: In Südafrika wurden Organe von Minderjährigen entnommen, um diese später zu verkaufen.
Eine renommierte Klinik in Südafrika hat über Jahre hinweg Organe von Kindern entnommen, um diese später zu verkaufen. Der Handel mit Organen ist kein Einzelfall, sondern nimmt weltweit zu.
Illegaler Organhandel in Südafrika
Eine südafrikanische Klinik hat sich nach eigenen Angaben für schuldig bekannt, über Jahre hinweg Organe von Minderjährigen Patienten entnommen zu haben, um diese später Gewinnbringend zu verkaufen. Nach Angaben der Südafrikanischen Polizei hat sich das betreffende Krankenhaus bereits des mehrfachen Organhandels für schuldig bekannt. Schuldig des illegalen Organhandels hat sich die Klinik Netcare "KwaZulu" in der Provinz KwaZulu-Natal gemacht. Anstatt die Klinik nun geschlossen und die Verantwortlichen vor Gericht gestellt werden, muss die Klinik lediglich eine Geldstrafe von rund 8 Millionen Rand zahlen, das sind umgerechnet etwa 800.000 Euro.
Organhandel fand zwischen 2001 und 2003 statt
Der illegale Organhandel fand zwischen den Jahren 2001 und 2003 statt. Insgesamt, so die Angaben der Klinik, wurden fünf Minderjährigen lebenswichtige Organe entnommen. Nach der Selbstanzeige hat der Staat entsprechende Ermittlungen und Anschuldigungen verworfen. Dies bestätigte eine Sprecherin des Netcare Krankenhauses. Demnach seien hohe Geldsummen für illegale Nierenspenden angenommen worden. Bei der Klinik handelt es sich keineswegs um eine kleine Einrichtung. Im Gegenteil, "Netcare" betreibt in ganz Südafrika zahlreiche hoch angesehende Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen. Ob mit der Selbstanzeige verhindert wurde, dass das tatsächliche Ausmaß öffentlich wird ist zu vermuten, kann aber durch die Einstellung des Verfahrens nicht bestätigt werden.
Raub an menschlichen Organen in der Dritten Welt
Seit Jahren explodiert förmlich der illegale Organhandel, vor allem in der sogenannten Dritten Welt und in den Schwellenländern. So wird immer wieder berichtet, dass Organe gegen Geld oder gegen andere Formen der Belohnung gekauft und zahlungskräftigen Patienten transplantiert werden. Sichere Erkenntnisse darüber liegen beispielsweise aus den Ländern Brasilien, Indien und China vor. In Brasilien und in Südafrika wurden illegale Organhändler bereits gerichtlich verurteilt. Die Gesamtindische Gesellschaft für die freiwillige Organspende glaubt, dass allein in den letzten 25 Jahren mehr als 100.000 illegale Nierenverpflanzungen vorgenommen wurden. Die Spender erhalten umgerechnet gerade einmal 750 bis 1000 Euro. Die aller meisten Empfänger dieser Organe sind Reiche aus den USA, Europa, Saudi-Arabien oder Israel. Laut einiger Hintermänner wurden für Organe zwischen 30 und 250 Tausend Euro für eine Niere bezahlt.
Damit wohlhabende Patienten mit Spenderorganen versorgt werden, kam es nach Angaben einer im Jahre 2009 ausgestrahlten ARD Reportage in Afrika zu regelrechten Ermordungen von Straßenkindern, um Organe entnehmen zu können. Betroffen von diesen menschenverachtenden „Ausschlachtungen“ waren nach unbestätigten Angaben mittellose Kinder aus Mosambik. Aber auch aus Ländern wie Ägypten wird berichtet, dass Kinder und Erwachsene entführt wurden, um die Organe zu entnehmen. Polizeibehörden fanden im Anschluss die Leichen ohne Organe. Die einheimischen Polizeibehörden stehen dem Organhandel bisher scheinbar machtlos gegenüber. Nach wie vor findet eine solche bestialische Praxis überall auf der Welt statt. Die Politik der westlichen Industriestaaten sollte endlich damit beginnen, die Behörden bei den Ermittlungen zu unterstützen, damit ein solcher Handel zukünftig unmöglich gemacht wird. (sb, 10.11.2010)
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