In Bayern sterben Männer im Schnitt fünf Jahre früher wie Frauen. Mitverantwortlich ist der ungesunde Lebensstil, den die meisten Männer pflegen.
22.04.2012
Laut einer Studie bayrischen Gesundheitsministeriums sterben Männer im Schnitt fünf Jahre früher, als Frauen im Freistaat. Die Studienergebnisse wurden in dem neuen „Männergesundheitsbericht Bayern“ veröffentlicht, den der bayerische Gesundheitsminister Marcel Huber (CSU) am Freitag in München vorstellte. Gleichzeitig eröffnete der Minister die landesweite Aktionswoche im der Zeichen der „Männergesundheit“.
Mitverursachend für die höhere Sterbestatistik der Männer ist nach Ansicht Hubers der überdurchschnittlich geführte schlechte Lebensstil. So trinken Männer mehr Alkohol, sind öfter von Nikotin abhängig und ernähren sich häufig nicht gesund. Das seien laut Männerbericht, neben genetischen Komponenten die Hauptgründe für eine kürzere Lebenserwartung. Männer haben zudem ein nicht sehr ausgeprägtes Interesse an medizinischen Vorsorgeuntersuchungen. Während 60 Prozent der Frauen regelmäßig vorsorgliche Untersuchungen beim Arzt durchführen lassen, liegt die Quote bei den Männern nur bei 24 Prozent.
Zwar werden in Bayern mehr Jungen als Mädchen geboren, allerdings sinkt die Zahl der Männer deutlich ab dem 55 Lebensjahr, sodass die Frauen ab diesem Lebensabschnitt zahlenmäßig bereits deutlich dominieren. Bei Senioren ab dem 80. Lebensjahr zeige sich die erhöhte Sterberate am deutlichsten. Bei den über 80-Jährigen leben trotz anfänglich erhöhten Geburtsrate doppelt so viele Frauen wie Männer.
Huber will Männer für ihre Gesundheit sensibilisieren
Ungesunde Lebensweisen werden meist von Generationen zu Generationen weitergeführt. Das Vorleben des Vaters prägt auch den Sohn. So erleben Kinder, dass vermeintlich „starke Männer“ viel trinken, stark rauchen, viel Fleisch und wenig Gemüse essen. Auch Arztkonsultationen werden vernachlässigt, schließlich geht „ein starker Mann nicht bei jeder Krankheit zum Arzt“. Derartige sozialisierte Klischees führen dazu, dass Männer ihre Gesundheit im Gegensatz zu den Frauen oft sehr vernachlässigen. Der Männergesundheitsbericht und die Aktionswoche sollen nun dabei helfen, Männer besser aufzuklären. Huber will Männer besser informieren und in Sachen Gesundheit sensibilisieren. (sb)
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