Tag des Kaffees: Wir feiern das gesunde Lieblingsgetränk der Deutschen.
(24.09.2010) Heute ist der "Tag des Kaffees" – ein guter Anlass sich zurückzulehnen und eine Tasse des Lieblingsgetränk der Deutschen zu genießen. Eine Nation der Biertrinker – das war einmal. Heute steht Kaffee hierzulande mit Abstand auf Platz eins der am häufigsten konsumierten Getränke. Für jeden Geschmack und Anlass ist eine entsprechende Zubereitungsart dabei.
Im Durchschnitt trinken die Deutschen fast vier Tassen Kaffee täglich. Wir schätzen nicht nur den Geschmack sondern gerade in den Morgenstunden die belebende und konzentrationsfördernde Wirkung. Wer hat nicht schon völlig verschlafen auf der Arbeit gesessen und das dringende Bedürfnis nach einer Tasse Kaffee verspürt? Und auch am Nachmittag wird zum „Kaffee und Kuchen“ ebenfalls gerne das beliebte Heißgetränk serviert, wie der Name bereits sagt.
Kaffeegenuss war in der Vergangenheit bisweilen jedoch stark umstritten. So hat Carl Gottlieb Hering (1766–1853) nicht ohne Grund vor rund 200 Jahren den bekannten Kanon „C-a-f-f-e-e, trink nicht so viel Kaffee!“ komponiert, der vor den negativen Folgen des Kaffee-Konsums warnt. Manch Mediziner ist bis heute der Ansicht, dass Kaffee gesundheitsschädlich ist, da er den Insulinspiegel, den Blutdruck und den Blutzucker erhöhe, dem Körper Wasser entziehe und das gesamte Herz-Kreislauf-System schädige. Neue Studien belegen jedoch, dass eine Vielzahl der negativen Effekte wissenschaftlich nicht zu belegen ist und im Gegenteil Kaffee auch eine durchaus positive Wirkung auf den Organismus haben kann.
„Verschiedene Studien kamen zu dem Ergebnis, dass das Diabetes-Risiko bei Personen, die täglich bis zu sieben Tassen Kaffee tranken, am geringsten ist", erläutert Prof. Dr. Stephan Martin vom Westdeutschen Diabetes Zentrum in Düsseldorf. So ist das Risiko einer Typ-II-Diabetes für Männer, die mehr als sechs Tassen Kaffee am Tag trinken, um etwa 50 Prozent reduziert, für Frauen, die entsprechend viel Kaffee trinken, um ca. 30 Prozent. Und Prof. Jürgen Vormann, Leiter des Institutes für Prävention und Ernährung (IPEV) in Ismaning ergänzt: "Eine aktuelle finnische Studie hat über viele Jahre den Kaffeekonsum von Menschen im mittleren Lebensalter beobachtet. Die Forscher fanden heraus, dass Kaffeetrinker seltener dement wurden als Kaffee-Abstinenzler. Bei Menschen, die pro Tag zwischen drei und fünf Tassen tranken, war das Risiko, an Alzheimer-Demenz zu erkranken, um 65 Prozent verringert." Die anregenden, stimmungshebenden und durchblutungsfördernden Effekte sind heute bereits allseits bekannt und bedürfen hier keiner weiteren Erklärung. Doch das Kaffeekonsum zum Beispiel ebenfalls das Risiko von Herzinfarkten, Diabetes, Darm- und Nierenkrebs, Demenz und Parkinson reduziert, wird die meisten Kaffeetrinker freuen und die tägliche Dosis gleich noch ein wenig notwendiger erscheinen lassen.
Als Getränk wurde Kaffee der Legende nach bereits im neunten Jahrhundert in Äthiopien entdeckt. Damals soll ein Hirte aus der Stadt Kaffa bemerkt haben, wie ein Teil seiner Ziegenherde die Nacht über munter umher lief, nachdem die Tiere die kirschartigen Früchte des Kaffeebaumes gefressen hatten. Der Hirte zog die örtlichen Mönche zu Rat, welche die Tropenpflanze untersuchten und nach Konsum die selbe belebende Wirkung bei sich beobachteten. Wahrscheinlich gelangte die Kaffeebohne in der Folge durch Sklavenhändler im 14. Jahrhundert nach Arabien und trat mit der Ausbreitung des Osmanischen Reichs von dort aus ihren weltweiten Siegeszug an. Ab dem 15. Jahrhundert war Kaffee als Heißgetränk in Persien und dem Osmanischen Reich weit verbreitet und erreichte trotz einiger zwischenzeitiger Verbot der Kaffeehäuser und des Konsums im 17. Jahrhundert Europa.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts zählte Kaffee bereits zu den am weitesten verbreiteten Kulturpflanzen in den Tropen und entwickelte sich zwischenzeitig im Zuge des stetig wachsenden Konsums zu einem der wichtigsten Handelsgüter weltweit. Bis der Kaffee in unserer Tasse landet hat er schon einen weiten Weg hinter sich. Allein die Reifephase der Kaffeepflanze kann je nach Sorte, bis zu einem Jahr dauern. Anschließend müssen in mühsamer Kleinarbeit die Bohnen aus dem Fruchtfleisch herausgetrennt und bei rund 200 Grad geröstet werden, um ihr typisches Aroma zu entfalten. Um den für ihr Produkt gewünschten Geschmack zu erhalten, mischen die Kaffeehersteller im finalen Arbeitsschritt der Feinabstimmung die verschiedene Kaffees unterschiedlicher Sorte (z. B. Arabica, Robusta), Herkunft und Qualität.
Dabei ist die ursprüngliche äthiopische Zubereitungsart und Kaffeetradition, mit Röstung der Bohnen in einer Eisenpfanne, anschließendem groben Mahlen und aufkochen des Mahlgut mit etwa 90 Grad heißem Wasser und Zucker in der sog. Jabana (bauchiger Tonkrug) bis heute um unzählige Varianten erweitert worden. Espresso, Cappuccino, Latte Macchiato, Frappuccino, Mocca sind in den weltweit verbreiteten Coffeeshops Gang und Gäbe. Mit den Kaffeevollautomaten hat zudem das frische Mahlen und Brühen der verschiedensten Kaffeevarianten in den eigenen vier Wänden stark zugenommen. So ist es kein Wunder, dass jeder Deutsche heute im Schnitt rund 150 Liter Kaffee jährlich trinkt.
Mit dem Steigenden Konsum in Europa stellte sich jedoch auch verstärkt die Frage nach den Anbaubedingungen und der Situation der Plantagenarbeiter. So erfreut sich Fair-Trade Kaffee einer wachsenden Beliebtheit, da viele Menschen in den Industrienationen versuchen ihrer sozialen Verantwortung im Zusammenhang mit dem Kaffeekonsum nachzukommen. Viele Coffeeshops bieten heute ausschließlich „fair“ gehandelten Kaffee an. Wer gern mehr über Kaffee wissen möchte und Lust hat, an einer der besonderen Aktionen anlässlich des „Tag des Kaffees“ teilzunehmen, findet alle benötigten Informationen unter www.tag-des-kaffees.de. (fp)
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