Uni-Klinik Essen gibt Leiharbeiter-Modell auf
Nach langen Jahren der Auseinandersetzungen gibt die Universitätsklinik Essen das eigene Konzept einer Leiharbeitsagentur (PSG) auf. Über fünf Jahre stritten sich Gewerkschaften und Uni-Klinik über das Leiharbeiter-System in der Klinik. Die Dienstleistungsgewerkschaft „Ver.di“ hatte immer wieder kritisiert, dass die eingesetzten Zeitarbeitsnehmer im Schnitt ein Drittel weniger Lohn für die selbe Tätigkeit bekämen, als die regulär Beschäftigten. Die Klinik konnte bislang mit dem betriebsinternen Modell der Zeitarbeit Kosten sparen und flexibel auf wirtschaftliche Entwicklungen reagieren.
Der Vorstandschef Eckhard Nagel der Uni-Klinik Essen begründete die Einstellung der Leiharbeit damit, dass es in der Vergangenheit innerhalb der Klinik immer wieder zu anhaltenden Spannungen unter den Beschäftigten gekommen wäre. Zudem hätte das Konzept der internen Zeitarbeit zu Imageverlusten der Klinik geführt.
Klinik Leiharbeiter werden übernommen?
Anscheinend werden alle, die in der Leiharbeitsagentur PSG beschäftigt waren, in die reguläre Beschäftigung aufgenommen. In diese Richtung jedenfalls weist der Kommentar der ver.di-Landesfachbereichsleiterin für Gesundheit in NRW hin. So kommentierte die Gewerkschaftlerin Sylvia Bühler: „Für die 323 Betroffenen heißt das gleicher Lohn für gleiche Arbeit“. Allerdings warnte Bühler auch die Geschäftsführung der Klinik. Man solle jetzt nicht anfangen und Arbeitsplätze abbauen. Sonst komme drohe die „Retourkutsche“. (sb, 19.11.2010)
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