Der Sozialverband VdK lehnt energisch eine Kopfpauschale bei den Krankenkassen ab: "Rentennullrunden und Kopfpauschale sind unvereinbar".
(30.04.2010) Der Sozialverband VdK lehnt sog. Kopfpauschalen bei den gesetzlichen Krankenkassen ab: "Rentennullrunden und Kopfpauschale sind unvereinbar", so die Verbandsvorsitzende Ulrike Mascher. Insbesondere für Rentner wären die vom Einkommen unabhängigen pauschalen Krankenkassenbeiträge "unzumutbar". Der VDK bekräftigte erneut seine Position im Zusammenhang der einberufenen Regierungskommission zur Gesundheitsreform.
"Nullrunden 2004, 2005 und 2006, Mini-Rentenerhöhungen 2007 und 2008, Nullrunde 2010 und ziemlich sicher auch 2011 – das bedeutet, dass sich die Kaufkraftverluste der letzten Jahre auch in Zukunft fortsetzen werden. Die Belastungsgrenze der Ruheständler ist längst überschritten. Weitere finanzielle Einbußen durch eine geplante Kopfpauschale können und werden die Rentner nicht hinnehmen", erklärte Mascher und verwies auf die "wachsende Verärgerung und Wut" unter den 1,5 Millionen VdK-Mitgliedern.
Bereits die Zusatzbeiträge der Krankenkassen würden viele Rentner und Geringverdiener finanziell einschränken. "Bei Durchschnittsrenten von unter 1.000 Euro bei den Männern und 500 Euro bei den Frauen gibt es keinerlei Spielraum mehr. Das Maß ist voll" erklärte Mascher. Der im Zusammenhang mit der Kopfpauschale geplante steuerfinanzierte Sozialausgleich wäre ein "bürokratisches Monstrum" und würde "Millionen von Menschen zu Bittstellern machen", betonte die VdK-Bundesvorsitzende.
Besserverdiener sollen mehr Krankenkassenbeiträge bezahlen, so der VDK-Vorschlag.
Um die steigenden Gesundheitskosten auf gerechtere Weise zu finanzieren, fordert der VdK eine Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung zumindest auf den Betrag in der gesetzlichen Rentenversicherung, der bei 5.500 Euro im Westen und 4.650 Euro im Osten liegt. Das würde bedeuten, dass auch für ein Einkommen, das über 3.750 Euro im Monat liegt, Krankenversicherungsbeiträge entrichtet werden müssten. "Das wäre das richtige Signal für eine konsequente Weiterentwicklung des bewährten Solidaritätsprinzips. Starke Schultern müssen mehr tragen als schwache. Dieser Grundsatz sollte gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten von der Politik besonders beachtet werden", forderte die VdK-Präsidentin. (Michael Pausder, sb)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.