Die Zeitumstellung am kommenden Wochenende begünstigt Winterdepressionen, Schlafprobleme und Müdigkeit.
Laut einer Umfrage der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) reagieren vor allem Frauen auf die am kommenden Wochenende stattfindende Zeitumstellung mit oftmals mit Winterdepressionen. Jede zweite Frau reagiert mit Müdigkeit, Kopfschmerz und Konzentrationsschwäche. Laut der DAK sind vor allem Frauen hiervon betroffen.
Zeitumstellung am kommenden Wochenende
Am kommenden Wochenende (Samstag auf Sonntag) wird die Zeit um eine Stunde zurück gestellt. Die Zeitumstellung findet um 3.00 Uhr in der Frühe statt. Dann wird die Uhr um eine Stunde zurück gestellt (von 2.00 auf 3.00 Uhr). Mit der Umstellung der Zeit wird die Zeit des Winters eingeläutet. Für Schichtarbeiter bedeutet dies, eine Stunde länger zu arbeiten. Für Langschläfer heißt das eine Stunde länger schlafen zu können. Unter der Zeitumstellung leiden jedoch vor allem Menschen, die in der Regel früh aufstehen. Sie haben dann unter der Zeitumstellung oftmals mit körperlichen Symptomen zu kämpfen. Hintergrund der Beschwerden ist eine Störung des inneren Biorhythmus. Durch die Umstellung der Zeit gerät dieser aus dem Gleichgewicht. Die zunehmende Dunkelheit im Winter begünstigt zudem Niedergeschlagenheit und depressive Episoden.
Sichtweise der Naturheilkunde
Aus Sicht der Naturheilkunde bringt man Konzentrations- und Schlafstörungen, allgemeine Gereiztheit, innere Unruhe, Müdigkeit und andere, eher allgemein gehaltene Symptome, mit Problemen der Zeitumstellung in Verbindung. Deswegen wird das Thema der Zeitumstellung immer noch unter Medizinern und Heilpraktikern kontrovers diskutiert. Deshalb halten viele Gesundheitsexperten die Zeitumstellung für unnötig und belastend für den menschlichen Körper. Statistisch soll nachgewiesen sein, dass die Einnahme von sogenannten Antidepressiva und Schlafmitteln in diesem Zeitfenster vorübergehend ansteigen. Hier bietet die Naturheilkunde Alternativen in Form von Substanzen wie Johanniskraut, Baldrian, Melisse, und anderen an. Daneben können Maßnahmen wie Bewegung und Aktivitäten an der frischen Luft zu einer gesunde Erschöpfung am Abend führen, was den Schlaf eventuell positiv beeinflussen kann. Andere Experten raten dazu, den Schlaf „vorzuholen“, um den sogenannten „Mini-Jetlag“ abzumildern. Alexander Blau vom Interdisziplinären Schlafmedizinischen Zentrum der Berliner Charité rät Patienten leichte Mahlzeiten zu sich zu nehmen, für eine ausreichende Bewegung am Tage zu sorgen und viel Sonnenlicht zu genießen.
Vor allem Frauen reagieren mit Beschwerden
Nach Angaben der DAK reagieren vor allem Frauen mit Beschwerden auf die Zeitumstellung. Etwa ein Viertel der Befragten gaben an, für mehrere Tage Niedergeschlagen zu sein und über Einschlafproblemen zu leiden. Nur 13 Prozent der Männer gaben an, ebenfalls unter der Umstellung der Zeit zu leiden. Warum es hierbei Unterschiede gibt, ist bislang noch ungeklärt. Es ist allerdings wahrscheinlich, dass Männer nur ungern zugeben, dass sie ebenfalls somatisch auf die Umstellung reagieren.
Winterdepressionen häufig auch durch die Zeitumstellung
Die Zeitumstellung begünstigt zudem, dass es am Abend eine Stunde früher dunkel wird. Da aber die meisten Menschen durch Arbeit, Alltag und Ausbildung an die selbe Zeitabfolge gebunden sind, kommt es durch die erlebte Dunkelheit am Morgen und am Abend zu sogenannten Winterdepressionen. Viele gehen morgens im Dunkeln zur Arbeit und kehren am Abend im Dunkeln von der Arbeit zurück. Das wirkt sich bei vielen Menschen sichtlich auf das Gemüt aus. Mediziner sprechen in diesem Zusammenhang von einer "Saisonal Abhängigen Depression" (SAD). Durch den Mangel an Sonnenlicht produziert der Körper weniger Serotonin. Das Hormon ist mit für die positive Stimmungslage von Menschen verantwortlich. Im Gegensatz dazu steigt aufgrund Dunkelheit der Melatonin-Spiegel. Dieses Hormon ist für die Steuerung des Schlafes verantwortlich. Deshalb klagen viele Menschen in den Winterzeiten über ansteigenden bzw. chronische Müdigkeit.
Winterdepressionen mit Licht und Farben begegnen
Hilfreich bei Winterdepressionen sind Licht, Bewegung an der frischen Luft und natürliche Hausmittel gegen Winterdepressionen. Um die Hormon-Produktion von Serotonin anzukurbeln, ist es vor allem wichtig, sich viel und ausgiebig an der frischen Luft mit viel Sonnenlicht aufzuhalten. Warme und aufheiternde Farben können in den eigenen vier Wänden das fehlende Sonnenlicht zum Teil ersetzen, sei es als ein Stück (Foto-)Tapete, in Form von Bettwäsche oder bunten Vorhängen. In Bioläden und Reformhäusern können Sie sich Badezusätze in Ihren Lieblingsfarben kaufen und nach Lust und Laune das Badewasser einfärben. Auch in der Küche kann die häusliche Farbtherapie eingesetzt werden. Weitere anregende und abmildernde Tipps lesen Sie in unserem Artikel "Hausmittel gegen Winterdepressionen". (sb, 27.10.2010)
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Bild: Simone Lademann / pixelio.de
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