Stiftung Warentest: Zitrusfrüchte weisen nur geringe Pestizid-Belastungen auf
28.02.2014
Während in der Vergangenheit Zitrusfrüchte durchaus vermehrt mit Pestiziden belastet waren, ist einer aktuellen Untersuchung der „Stiftung Warentest“ zufolge mittlerweile zumindest bei Limetten und Zitronen eine deutliche Verbesserung zu erkennen. In lediglich einer von 38 untersuchten Proben fanden die Tester vermehrte Pestizid-Rückstände. 24 Proben waren gering bis sehr gering belastet und 13 Proben zeigten keinerlei Pestizid-Rückstände. Bei den 13 Pestizid-freien Proben handelte es sich laut Angaben der „Stiftung Warentest“ ausnahmslos um Bio-Früchte. Denn ökologischer Landbau untersagt die Behandlung mit Pestiziden beziehungsweise chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln, aber auch mit Schalen-Behandlungsmitteln, die nach der Ernte auf die Schale aufgetragen werden.
Noch im Jahr 2010 hatte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit vor den Pflanzenschutzmittel-Rückständen in Zitrusfrüchten gewarnt. „Auf Grund der hohen Anzahl an Rückständen pro Probe und dem hohen Durchschnittsgehalt sind die untersuchten Zitrusfrüchte aus konventioneller Herstellung als eher stark belastet anzusehen“, so das damalige Fazit der Behörde. Allerdings fiel die Belastung bei den verschiedenen Fruchtsorten äußerst unterschiedlich aus. Clementinen und Zitronen wiesen eine durchschnittliche Belastungssituation auf, während Limetten ebenso wie Orangen deutlich besser abschnitten. Am stärksten waren in der Untersuchung des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Grapefruits belastet. Auch in der damaligen Untersuchung schnitten die Bio-Früchte erfreulich positiv ab und trugen laut Angaben der Behörde „ihre Auslobung als Bio-Produkte berechtigterweise.“
In der aktuellen Untersuchung hat die „Stiftung Warentest“ die 38 Proben abgepackter und loser Zitrusfrüchte mittels einer sogenannten „Gaschromatographie mit Massenspektrometrie-Kopplung“ (GC-MS/MS) und einer „Flüssigchromatographie mit Massenspektrometrie-Kopplung“ (LC-MS/MS) auf die Rückstände von rund 450 unterschiedlichen Pestizid en untersucht. Die Ergebnisse wurden in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „test“ (Ausgabe 03/2014) veröffentlicht und zeigen durchaus eine positive Entwicklung. Die Belastung war gemäß den Vorgaben für Rückstandshöchstgehalte der EU-Verordnung Nr. 396/2005 lediglich in einer getesteten Probe deutlich zu hoch. Da sich die Pflanzenschutzmittel auf der Schale der Früchte befinden, lassen sich diese durch das Abspülen mit warmem Wasser und anschließendes Abreiben mit einem Trockentuch zudem relativ gut entfernen. Auch wird die Schale in der Regel nicht verzehrt, was das Risiko einer Aufnahme der Pestizide weiter reduziert. Nach dem Hantieren mit den Zitrusfrüchten empfiehlt sich dennoch das Waschen der Hände, um möglicherweise anhaftende Rückstände zu entfernen. (fp)
Bild: Heiko Stuckmann / pixelio.de
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