Die Zusatzbeiträge der Krankenkassen sollen sich zukünftig verdoppeln dürfen.
(03.07.2010) Laut Medieninformationen will die Bundesregierung die Höchstgrenze für Zusatzbeiträge der Krankenkassen verdoppeln. Derzeit dürfen die Krankenkassen einen maximalen Zusatzbeitrag von 37,50 Euro je versicherten Mitglied pro Monat verlangen (ausgeschlossen bei dieser Regelung sind Mitversicherte). Nun soll die Höchstgrenze verdoppelt werden, die neue Obergrenze soll dann bei 75 Euro pro Monat liegen. Das wäre im Schlimmsten Fall eine jährliche Mehrbelastung von sage und schreibe 900 Euro – allein verursacht durch die Zusatzbeiträge. Damit steigt die Grenze, von einem auf zwei Prozent.
Am vergangenen Freitag hatten sich die Spitzen der Koalition darauf verständigt, so die Frankfurter Rundschau. Zusätzlich wolle die Bundesregierung den allgemeinen Beitragssatz der gesetzlichen Krankenversicherung auf 15,5 Prozent anheben. Zumindestens der letzte Punkt wurde schon aus Regierungskreisen bestätigt. Offiziell sollen die Krankenkassen-Beitragsanhebungen sowie die Erhöhung der Zusatzbeiträge am kommenden Dienstag öffentlich bekannt gegeben werden. Die Neuregelungen soll im Januar 2011 umgesetzt werden.
Momentan sind rund 8 Millionen Menschen von den Zusatzbeiträgen der Krankenkassen betroffen. Etwa 400.000 Versicherte haben schon ihre Krankenkasse aufgrund der erhobenen Mehrbelastungen verlassen. Experten gehen davon aus, dass weitere Krankenkassen Zusatzbeiträge erheben werden. Der Grund: Für das Jahr 2011 wird ein Defizit von etwa 11 Milliarden Euro in den Kassen des Gesundheitssystem erwartet. Die Bundesregierung berät seit längerer Zeit darüber, wie dieses Defizit gestoppt werden könnte. Die geplante Kopfpauschale scheint zunächst vom Tisch zu sein. Dafür sollen nun offenkundig die Beiträge der Versicherten erhöht sowie die Höchstgrenze der Zusatzbeiträge verdoppelt werden. (sb)
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Bild: Andreas Morlok /Pixelio.de
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