Gartenarbeit verbessert das körperliche Selbstbild

Wie sich Gartenarbeit auf unser Selbstbild auswirkt

Viele Menschen haben Probleme mit der Wertschätzung ihres eigenen Körpers, eine neue Studie kommt jetzt zu dem Schluss, dass Gartenarbeit betroffenen Personen dabei helfen kann, ein positives Selbstbild zu entwickeln.

Bei der aktuellen Untersuchung der Anglia Ruskin University (ARU) wurde festgestellt, dass Gartenarbeit dazu beiträgt, das eigene Körperbild zu verbessern. Die Ergebnisse der Studie wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Ecopsychology“ veröffentlicht.

Kleingartenarbeit verbessert die Wertschätzung des eigenen Körpers

Die Arbeit im Kleingarten scheint tatsächlich die Wertschätzung des eigenen Körpers und seiner Funktionen, sowie die Akzeptanz von körperlichen Unvollkommenheiten zu verbessern. Dies deutet darauf hin, wie wichtig in der Natur verbrachte Zeit für den Menschen ist, selbst wenn es sich nicht um große Parks oder Grünflächen handelt.

165 Personen nahmen an der Studie teil

Für die neue Untersuchung wurden 84 Personen mit einem Kleingarten aus zwölf städtischen Gartenanlagen im Norden Londons untersucht. Zusätzlich gab es eine Kontrollgruppe, welche aus 81 Menschen bestand, die aus derselben Gegend Londons rekrutiert wurden und keine Gartenarbeit verrichteten. Anhand von Fragebögen versuchten die Forschenden deren Selbstwahrnehmung ihres Körpers zu erfassen.

Gartenarbeit führte zu zahlreichen Verbesserungen

Wenn die Teilnehmenden sich mit Gartenarbeit beschäftigten, erhöhte sich das Niveau der eigenen Körperbewertung signifikant. Zusätzlich erhöhten sich auch der Grad der Wertschätzung und der Funktionalität des eigenen Körpers, verglichen mit Menschen, die sich nicht mit Gartenarbeit beschäftigt hatten, berichten die Forschenden von den Ergebnissen der ausgefüllten Fragebögen.

Längere Zeit im Garten führte zu stärkerer Verbesserung

Bei der Studie wurde außerdem festgestellt, dass die Verbesserung des eigenen positiven Körperimages beim Verlassen des Kleingartens umso größer war, je länger die Teilnehmenden Zeit mit der Gartenarbeit verbracht hatten.

Gartenarbeit verbessert psychisches Wohlbefinden und körperliche Gesundheit

Frühere Forschungsarbeiten hatten bereits gezeigt, dass Gartenarbeit mit verbessertem psychischen Wohlbefinden und körperlicher Gesundheit verbunden ist. Die neue Studie ergänzt diese früheren Arbeiten und zeigt, dass die Exposition gegenüber natürlichen Umgebungen dazu beiträgt, ein positives Körperbild zu fördern.

Vorteile durch ein positives Selbstbild

Ein positives körperliches Selbstbild ist vorteilhaft, weil es hilft, die psychische und physische Belastbarkeit zu fördern und zum allgemeinen Wohlbefinden beiträgt, berichten die Forschenden. Frühere Untersuchungen hätten die Vorteile eines Aufenthaltes in der Natur im Allgemeinen gezeigt, aber die zunehmende Verstädterung habe dazu geführt, dass viele Menschen in der heutigen Zeit leider immer weniger Zugang zur Natur haben.

Selbst kleine Grünflächen können erhebliche Vorteile bewirken

Die Ergebnisse der neuen Studie sind wichtig, weil sie speziell die erheblichen Vorteile des Aufenthalts in Kleingartenanlagen aufzeigen, bei denen es sich in der Regel um recht kleine Grünflächen in ansonsten hauptsächlich städtischen Umgebungen handelt, erläutern die Forschenden weiter.

Benötigen wir gemeinschaftliche Kleingartenanlagen?

Es wäre äußerst vorteilhaft, wenn allen Menschen Möglichkeiten zur Gartenarbeit zur Verfügung stehen. Davon würden nicht nur die betroffenen Personen profitieren, sondern auch das Gesundheitswesen, weil so die langfristige Kostenbelastung reduziert werden kann, betonen die Forschenden. Eine Möglichkeit zur Erreichung dieses Ziels sei eine Bereitstellung engagierter und nachhaltiger gemeinschaftlicher Kleingartenanlagen. (as)