Knubbel unter der Haut – Ursachen und Behandlung

Als Knubbel unter der Haut wird umgangssprachlich eine spürbare Gewebevermehrung beschrieben, die theoretisch überall am Körper auftreten kann. Diese ist, je nach Ursache, winzig klein oder größer, hart oder weich, verschiebbar oder unbeweglich. Um festzustellen, ob ein Knubbel unter der Haut wirklich nur ein „Knubbel“ ist und nichts „Schlimmeres“, sollte eine ärztliche Untersuchung des Geschwulst erfolgen.

Ursachen für Knubbel unter der Haut

Die potenziellen Ursachen für einen Knubbel unter der Haut sind vielfältiger Natur. Dazu gehören:

• Lipom,
• Fibrom,
• Fibroadenom,
• Zyste – Atherom,
• Abszess,
• Furunkel,
• Ganglion,
• geschwollene Lymphknoten,
• Hagelkorn, Gerstenkorn.

Lipom

Ein Lipom ist prall wie ein Gummi und lässt sich leicht verschieben. Dies ist eine Neubildung aus Fettgewebe und in der Regel gutartig. Das Lipom kommt vor allem unter der Haut vor, seltener in der Muskulatur. Dieser Knubbel muss nicht zwingend entfernt werden. Er vergeht nicht von allein, aber wenn er keine Schmerzen verursacht und nicht stört, ist keine Operation nötig.

Die Ursachen für Lipome sind nicht geklärt. Eine gesunde Lebensweise dient der Prävention. Solche Knubbel unter der Haut befallen vor allem Männer ab dem 40. Lebensjahr und kommen gehäuft im Rahmen von Stoffwechselstörungen wie Diabetes und erhöhten Harnsäurewerten vor. Ein Auftreten mehrerer Lipome gleichzeitig, wird Lipomatose genannt.

Fibrom

Das Fibrom ist ein Knubbel unter der Haut, der gutartig ist, weich oder hart sein kann. Das Fibrom ist auch als sogenannte Stielwarze bekannt, wenn, wie der Name bereits verrät, der Knubbel einen Stiel besitzt. Weiche Fibrome sind meist hautfarben, feste Fibrome sind eher dunkler.

So bilden sich bei jungen Frauen häufig harte Fibrome an den Beinen, die als dunkle Flecken sichtbar werden. Ein harter Knubbel unter der Haut in Form eines Fibroms kann sich zum Beispiel nach der Entzündung infolge eines Insektenstichs, einer Haarbalgsentzündung oder anderen kleineren Verletzungen bilden. Ein Fibrom kann, muss aber nicht zwingend entfernt werden.

Fibroadenom

Ein Fibroadenom ist ein Knubbel unter der Haut, der zu den am häufigsten vorkommenden gutartigen Knoten in der weiblichen Brust gehört. Dieser Knubbel kann von außen ertastet werden, ist aber häufig ein Zufallsbefund im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung mit Ultraschall.

Ein Fibroadenom fühlt sich derb an wie Gummi und ist eine Neubildung aus Bindegewebe und Drüsengewebe. Eine Entartung ist sehr selten. Am häufigsten kommt dieser Knubbel unter der Haut bei Frauen zwischen 20 und 40 Jahren, aber auch bei Damen nach der Menopause vor. Als Ursachen werden ein Hormonungleichgewicht zu Gunsten des Östradiol und Hormonbehandlungen diskutiert. Ein Fibroadenom muss nicht zwingend entfernt werden.

Atherom – Zyste unter der Haut

Bei einem Atherom (auch Grützbeutel genannt) entsteht der Knubbel unter der Haut durch eine Zyste. Dabei werden zwei Arten unterschieden: Epidermalzysten und Trichilemmalzysten.

Die Epidermalzyste bildet sich in der oberen Hautschicht im Bereich des Haartrichters, dort wo das Haar aus der Haut austritt. Die Zyste kann überall vorkommen, wo sich Haarfollikel befinden. Sie hat in der Regel eine kleine Öffnung, aus der Sekret austreten kann und kann sich auch entzünden und Schmerzen verursachen.

Die Trichilemmalzyste ist fast ausschließlich am Kopf zu finden. Sie bildet sich, wenn die Talgdrüse, die das Haar versorgt, verstopft ist, und wird auch „echtes“ Atherom genannt.

Diese Knubbel unter der Haut sind meist gutartige Zysten und kommen halbrund vor. Um sie von malignen Formen abzugrenzen, ist nach deren Entfernung eine histologische Untersuchung nötig.

Abszess

Der Grund für einen Knubbel unter der Haut kann auch ein Abszess sein. Ein Abszess ist eine Eiteransammlung in einem Hohlraum, der vorher noch nicht vorhanden war. Die Ursache ist in der Regel ein Eindringen von Bakterien in die Haut.

So ein eitriger Knubbel unter der Haut kann nahezu am ganzen Körper entstehen. Ein Abszess sollte niemals selbst geöffnet, sondern ärztlich behandelt werden.

Furunkel

Bei einem Furunkel entsteht aus einem Eiterpickel ein Knubbel unter der Haut mit Eiterpfropf. Diese Entzündung ist dort anzutreffen, wo sich ein Haarfollikel befindet. Furunkel heilen in der Regel von alleine wieder ab – wenn nicht, ist ein Arztbesuch nötig.

Ganglion

Die Ursache für einen Knubbel unter der Haut kann auch ein Ganglion sein, umgangssprachlich Überbein genannt. Wobei dieser Begriff sehr veraltet ist und nicht zutrifft. Denn der Knubbel besteht nicht aus „Bein“, sondern ist eine prall gefüllte Zyste, die auch als Synovialzyste bezeichnet wird.

Das Ganglion kommt vor allem am Handgelenk, aber auch an Knie, Fuß und Wirbelsäule vor. Ursachen sind Bindegewebsschwäche und Überbelastung. Ein Ganglion muss nicht zwingend entfernt werden. Solange es nicht stört und nicht bei Bewegungen eingeschränkt, kann es bleiben. Manchmal bildet es sich auch von alleine zurück.

Geschwollene Lymphknoten

Geschwollene Lymphknoten kommen unter anderem im Rahmen von Erkrankungen vor. Die dabei entstehenden Knubbel unter der Haut sind tastbar geschwollen und schmerzen. Solch ein Knubbel kann eine Größe bis zu einer Walnuss entwickeln.

Die Lymphknoten beseitigen schädliche Stoffe und Krankheitserregern aus der Lymphe, was jedoch bei starken Belastungen zu einer Schwellung der Knoten führen kann. Diese kann wiederum durchaus Schmerzen bereiten, wie beispielsweise bei einer Halsentzündung. Ist die Krankheit vorüber, sind die Knubbel schnell wieder weg.

Geschwollene Lymphknoten, die nach dem Genuss von Alkohol schmerzen und/oder von Nachtschweiß begleitet werden, sollten unbedingt so schnell wie möglich ärztlich abgeklärt werden. Genannte Symptome könnten auf eine bösartige Erkrankung hinweisen.

Hagelkorn, Gerstenkorn

Hagelkorn und Gerstenkorn sind Knubbel unter der Haut am Auge beziehungsweise Augenlid. Das Gerstenkorn, in der Fachsprache Hordeolum genannt, entwickelt sich relativ rasch am Lidrand. Ursachen sind Bakterien – Eiter entsteht und dadurch auch eine schmerzende Schwellung.

Das Gerstenkorn kann sich alleine zurückbilden, mitunter muss jedoch mit einem ärztlichen Eingriff durch einen kleinen Schnitt eine Entlastung geschaffen werden.

Das Hagelkorn (Chalazion) ist nicht eitrig, nicht schmerzhaft und entwickelt sich langsamer als das Gerstenkorn und zwar aus einer Verstopfung und chronischer Entzündung der Talgdrüse. Es kann sich von alleine zurückbilden, was jedoch mitunter Monate dauert.

Wichtig: An Knubbeln unter der Haut am Auge wird nicht herumgedrückt – sie gehören auf jeden Fall in die Hand einer Augenärztin beziehungsweise eines Augenarztes.

Diagnose und Behandlung

Ein Knubbel unter der Haut ist häufig nichts Ernstes. Die Gewebevermehrung kann jedoch unangenehm sein, schmerzen, bei der Bewegung stören oder auch ein optisches Problem darstellen. Hier kann ein Arztbesuch helfen.

Je nach Art der Gewebevermehrung, Ausprägung, vorliegenden Beschwerden und nach Größe erfolgt eine entsprechende Behandlung und im Zweifelsfall eine operative Entfernung des Geschwulstes.

Zudem kann die Naturheilkunde bei verschiedenen Ursache eines Knubbels unter der Haut begleitend durchaus Unterstützung bieten, beispielsweise in Form einer Salbe aus Bockshornklee gegen Abszesse und Furunkel. Auch solche Anwendungen sollten allerdings ärztlich abgesprochen werden. (sw)