International Diabetes Federation warnt vor weiterer Zunahme der Stoffwechselerkrankung Diabetes
14.11.2011
Weltweit informieren Ärzte, Kliniken, Forscher, Patientenorganisationen und Co. am heutigen Welt-Diabetes-Tag über die Risiken, die Verbreitung und neue Behandlungsansätze der sogenannten Zuckerkrankheit.
Sowohl die Verbreitung der Typ 1 Diabetes (Autoimmunerkrankung ,bei der die Insulin produzierenden Betazellen im Organismus zerstört werden) als auch der Typ 2 Diabetes (sogenannte Altersdiabetes bedingt durch Insulin-Resistenzen) hat in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zugenommen. Wie die „International Diabetes Federation“ anlässlich des diesjährigen Welt-Diabetes-Tages berichtete, wird die Anzahl der Betroffenen in den kommenden Jahren weiter steigen und in 20 Jahren leidet voraussichtlich jeder zehnte Erwachsene weltweit an der Stoffwechselerkrankung.
Im Jahr 2030 rund 522 Millionen Diabetiker weltweit
Die „International Diabetes Federation“ stellte zum heutigen Welt-Diabetes-Tag in Brüssel einen Bericht vor, dem zufolge im Jahr 2030 rund 522 Millionen Menschen weltweit an Diabetes leiden werden. Dabei haben die Forscher nach eigenen Angaben für ihre Berechnungen ausschließlich die steigende Lebenserwartung zu Grunde gelegt. Die Tatsache, dass immer mehr Menschen weltweit übergewichtig oder fettleibig sind, was ein deutlich erhöhtes Typ 2 Diabetes-Risiko mit sich bringe, blieb in den aktuellen Berechnungen unberücksichtigt, so die Aussage der „International Diabetes Federation“. Den Experten zufolge wird allein auf dem afrikanische Kontinent die Anzahl der Betroffenen in den kommenden Jahren massiv zunehmen und sich bis zum Jahr 2030 fast verdoppeln. Die Zuckerkrankheit wird demnach weltweit zu einem immer größeren gesundheitlichen Problem, insbesondere da die Diabetiker einem deutlich erhöhten Risiko weiterer Folgeerkrankungen unterliegen.
Diabetes in Deutschland seit Jahren mit dem Status einer Volkskrankheit
Hierzulande leben den Angaben des Statistischen Bundesamtes zufolge derzeit circa acht Millionen Diabetiker, womit die Zuckerkrankheit längst den Status einer Volkskrankheit erreicht hat. Den offiziellen Zahlen zufolge unterliegen in Deutschland insbesondere die Menschen in Thüringen einem besonders hohen Risiko an den Folgen der Stoffwechselerkrankung zu versterben. So sind laut Angaben des Statistischen Bundesamtes 35 von 100.000 Menschen in Thüringen an der Zuckerkrankheit verstorben, was einem Anteil an den Gesamttodesfällen von 4,6 Prozent entspricht. Auch in Hessen (4 Prozent) und in Sachsen-Anhalt (3,4 Prozent) starben überproportional viele Menschen an den Folgen von Diabetes, während in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein die Diabetes bedingten Todesfälle mit 1,5 Prozent beziehungsweise einem Prozent der Todesfälle insgesamt relativ gering ausfielen. Deutschlandweit liegt der Anteil der Diabetes bedingten Todesfälle bei 2,7 Prozent. (fp)
Bild: Michael Horn / pixelio.de
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