Gesäß/Po

Das Gesäß wird gebildet aus den sogenannten Sitzbeinen am unteren Ende des Beckens sowie den abdeckenden Gesäßmuskeln und einer mehr oder weniger ausgeprägten Fettschicht. Der Po stellt dabei im Prinzip die rückseitige Verbindung zwischen Rücken und Oberschenkel dar. Das Gesäß gilt beim Menschen als geschlechterübergreifendes Attraktivitätsmerkmal und gleichzeitig als eher unreiner Körperteil.

Die sexuelle Anziehungskraft wird dabei in der Regel mit den erkennbaren Rundungen der Gesäßbacken in Zusammenhang gebracht und die unhygienischen Assoziationen beziehen sich auf die Analrinne beziehungsweise den dortigen Anus. Die Gesäßmuskeln übernehmen wichtige Funktionen beim aufrechten Gang und gemeinsam mit den Fettpolstern tragen sie beim Sitzen erhebliche Belastungen.

Die beiden Gesäßbacken, welche mittig durch die Analrinne getrennt sind, werden von den Gesäßmuskeln durchzogen, wobei beidseitig jeweils der Musculus gluteus maximus, der Musculus gluteus medius und des Musculus gluteus minimus vorzufinden sind. Der große Gesäßmuskel (Musculus gluteus maximus) setzt oben an der Darmbeinschlaufe und dem Kreuzbein sowie unten am Oberschenkelknochen an.

Er zählt zu den stärksten Muskeln des Körpers und fungiert beim Stehen beziehungsweise Gehen als Strecker des Hüftgelenks. Zudem leisten die großen Gesäßmuskeln, wie auch der Musculus gluteus medius und der Musculus gluteus minimus, einen wesentlichen Beitrag zur Stabilisierung des Beckens.

Beschwerden im Gesäßbereich können vielfältiger Natur sein. Relativ häufig treten diese im Umfeld des Anus auf. Afterjucken und Anusschmerzen können zum Beispiel Folge einer Analfissur oder eines Hämorrhoidalleidens sein. Aber auch muskuläre Beschwerden beziehungsweise Beeinträchtigungen des Muskel-Skelett-Systems wie eine Blockierung des Kreuz-Darmbein-Gelenks sind im Gesäßbereich durchaus keine Seltenheit.

Ein typisches Merkmal bilden in diesem Fall Gesäßschmerzen, die oftmals in den Rücken ausstrahlen. Gleiches gilt für die chronisch-entzündliche, rheumatische Erkrankung Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans). Allerdings müssen die Gesäßschmerzen nicht unbedingt auf eine Erkrankung hinweisen, sondern sie können auch infolge akuter Belastungen, wie beispielsweise beim Radfahren oder Wandern, als starker Muskelkater auftreten.

Als weitere mögliche Beschwerdebilder im Gesäßbereich sind entzündliche Geschehen wie beispielsweise die Entwicklung einer Steißbeinfistel zu nennen. Auch können Rückenschmerzen, zum Beispiel, wenn der Ischiasnerv eingeklemmt ist, in den Gesäßbereich ausstrahlen. Wiederholt auftretende Gesäßschmerzen sollten unabhängig von ihrer exakten Lokalisation dringend ärztlich abgeklärt werden. (fp)