Finanzielle Sorgen können äußerst belastend sein und auch den Schlaf beeinträchtigen. So sind Geldsorgen mit stressbedingten Schlafproblemen verbunden, die wiederum langfristig äußerst nachteilige Auswirkungen auf die Gesundheit haben können.
Ein Forschungsteam um Dr. Rebecca M. Brossoit von der Rice University hat in einer aktuellen Studie die Auswirkungen von finanziellem Stress auf den Schlaf untersucht. Die in dem Fachmagazin „Journal of Business and Psychology“ veröffentlichen Ergebnisse zeigen, dass Geldsorgen nachweisbar zu Schlafstörungen führen können.
Geldsorgen verursachen Stress
Viele Menschen kennen finanziell schwierige Zeiten, in denen man nicht weiß, wie die nächste Miete oder offene Rechnungen bezahlt werden sollen. Und auch Personen, die objektiv relativ gut abgesichert sind, machen sich oftmals große Sorgen über ihre finanzielle Zukunft.
Dies kann die Psyche stark belasten und Stress verursachen, der wiederum mit verschiedenen negativen Effekten auf die Gesundheit in Zusammenhang gebracht wird. Ob wirtschaftlicher Stress auch die Schlafgesundheit beeinträchtigt, überprüften die Forschenden nun anhand der Daten von Vollzeitbeschäftigten der Army und der Air National Guard in den USA.
Auswirkungen auf den Schlaf untersucht
Die Teilnehmenden wurden bei Studienbeginn zunächst zu ihrem finanziellen Stress befragt und vier Monate später zu möglichem Stressverhalten vor dem Schlafengehen. Nach neun Monaten erfolgte eine Befragung zur der Schlafqualität sowie eine objektive Erfassung des Schlafs mithilfe sogenannter Aktigraphen am Handgelenk.
„Wir testeten die Zusammenhänge zwischen wirtschaftlichen Stressfaktoren, stressbedingten Verhaltensweisen vor dem Zubettgehen (einem Bestandteil der Schlafhygiene) und Indikatoren der Schlafgesundheit“, erläutert das Team.
Stressbedingtes Schlafprobleme
Dabei habe sich gezeigt, dass Teilnehmende, die zu Studienbeginn verstärkte finanzielle Sorgen hatten, häufiger stressbedingte Verhaltensweisen vor dem Schlafengehen aufwiesen wie angespanntes, Wachliegen, Grübeln über Arbeitsprobleme oder die gedankliche Planung des nächsten Tages.
Diese stressbedingten Verhaltensweisen waren laut den Forschenden wiederum mit vermehrten Schlafproblemen, einer geringeren Zufriedenheit mit dem eigenen Schlaf und mit Beeinträchtigungen aufgrund der Schlafdefizite verbunden.
„Stress vor dem Schlafengehen führt zu einer Art kognitiver und emotionaler Aktivierung, die Menschen daran hindert, abzuschalten und gut zu schlafen“, erläutert Dr. Brossoit. Daher sei wirtschaftlicher Stress auch mit Schlafdefiziten verbunden.
Drohender Teufelskreis
Zudem könnte schlechter Schlaf zu Tagesmüdigkeit führen und damit einen Teufelskreis auslösen, bei dem der Stress im Beruf uns nachts wach hält und der mangelnde Schlaf den nächsten Arbeitstag noch stressiger macht.
Die Studie verdeutlicht darüber hinaus, dass finanzieller Stress Menschen aller Einkommensklassen betreffen und selbst scheinbar finanziell abgesicherten Personen den Schlaf rauben kann. Außerdem wird deutlich, wie wichtig es ist, den wirtschaftlichen Stress möglichst auf allen Ebenen zu reduzieren.
„Wenn wir wollen, dass Menschen sich wohlfühlen – im Beruf, zu Hause und in ihrem Umfeld –, ist es unerlässlich, sowohl wirtschaftliche Stabilität als auch gesunden Schlaf zu fördern“, resümiert Dr. Brossoit. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Rebecca M. Brossoit, Destiny M. Castro, Tori L. Crain, Leslie B. Hammer, Todd E. Bodner: Losing Sleep Over Money: The Impact of Economic Stressors on Stress Before Bed Behaviors and Worker Sleep; in: Journal of Business and Psychology (veröffentlicht 27.10.2025), springer.com
- Rice University: Losing sleep over money: Rice study reveals how financial stress follows workers to bed (veröffentlicht 01.12.2025), eurekalert.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.









