Täglich zehntausend Schritte sind ein häufig propagiertes Gesundheitsziel. Doch für viele ist dies nur schwer zu erreichen. Eine neue Studie lässt allerdings darauf schließen, dass schon wesentlich weniger Schritte ausreichen, um unter anderem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Demenz signifikant zu reduzieren.
Ein internationales Team unter Leitung von Forschenden der University of Massachusetts hat in einer systematischen Übersichtsarbeit und Meta-Analyse den Zusammenhang zwischen den Schritten im Alltag und verschiedenen Erkrankungen sowie der Gesamtmortalität untersucht. Die Ergebnisse sind in dem Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlicht.
Wie viel Schritte pro Tag?
Zahlreiche frühere Studien haben sich bereits mit den Auswirkungen der täglich absolvierten Schritte auf die Gesundheit befasst und als gängige Empfehlung wurden schon vor Jahrzehnten 10.000 Schritte pro Tag etabliert, obwohl in vielen Untersuchungen auch bei deutlich geringeren Schrittzahlen Vorteile erkennbar waren.
Anhand der Ergebnisse aus 57 prospektiven Studien hat das internationale Forschungsteam daher die Zusammenhänge zwischen der täglichen Schrittzahl und gesundheitlichen Aspekten wie den kognitive Fähigkeiten, dem psychische Wohlbefinden, dem Sturzrisiko, auftretenden Herz-Kreislauf-, Krebs- und Typ-2-Diabetes-Erkrankungen und dem frühzeitigen Sterberisiko neu bewertet.
Schon ab 5.000 Schritten deutliche Vorteile
Für die Gesamtmortalität, die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz und Stürzen wurde eine inverse nichtlineare Dosis-Wirkungs-Assoziation mit Wendepunkten bei etwa 5.000–7.000 Schritten pro Tag festgestellt, berichtet das Team.
Mit anderen Worten, beim Erreichen von 5.000 Schritten sank das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz, Stürze und frühzeitige Todesfälle bereits deutlich und bei 7.000 absolvierten Schritten wurde nochmals eine wesentlich stärkere Risikominderung erreicht.
Bei der Mortalität durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, der Krebsinzidenz, der Krebsmortalität, der Häufigkeit von Typ-2-Diabetes und depressive Symptome stellten die Forschenden zudem einen lineare umgekehrten Zusammenhang mit den Schrittzahlen fest. Jede Erhöhung der täglichen Schritte hatte hier demnach positive Effekte.
7.000 Schritte pro Tag ein gutes Ziel
Neue Zielsetzung bei den SchrittzahlenInsgesamt werden demnach bereits bei 7.000 Schritten pro Tag erhebliche Gesundheitsvorteile erreicht und selbst eine Erhöhung auf 5.000 Schritte täglich kann bei Personen, die ansonsten nur 2.000 Schritte oder weniger erreichen, signifikante Vorteile bieten.
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Für sportlich Aktive bleiben weiterhin 10.000 Schritte oder mehr ein sinnvolles Ziel, denn die Kurve der Vorteile flacht lediglich ab, aber es sind keine Nachteile zu erwarten. Wer keine 10.000 Schritte schafft, sollte jedoch nicht die Motivation verlieren und versuchen 7.000 Schritte oder zumindest 5.000 Schritte pro Tag zu erreichen. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
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- Ding Ding, Binh Nguyen, Tracy Nau, Mengyun Luo, Borja del Pozo Cruz, Paddy C. Dempsey, Zachary Munn, Barbara J. Jefferis, Cathie Sherrington, Elizabeth A. Calleja, Kar Hau Chong, Rochelle Davis, Monique E. Francois, Anne Tiedemann, Stuart J. H. Biddle, Anthony Okely, Adrian Bauman, Ulf Ekelund, Philip Clare, Katherine Owen: Daily steps and health outcomes in adults: a systematic review and dose-response meta-analysis; in: The Lancet (veröffentlicht 23.07.2025), thelancet.com
Wichtiger Hinweis:
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