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Darmerkrankungen: Stuhlspenden helfen Betroffenen

Alfred Domke
Verfasst von Alfred Domke, Redakteur für Gesundheits-News
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6. April 2022
in News
Frau sitzt im Bett und hält ihre Hände an den schmerzenden Bauch
Bei schmerzhalten Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa können betroffenen Patientinnen und Patienten Stuhlspenden von Gesunden helfen. (Bild: gballgiggs/stock.adobe.com)
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Stuhlspenden helfen bei der Behandlung von Darmerkrankungen

Die Darmflora besteht aus unzähligen Bakterien. Dieses Mikrobiom unterstützt nicht nur unsere Verdauung, sondern trägt auch maßgeblich zur Immunabwehr bei. Doch bei manchen Menschen, etwa denjenigen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, ist die Zusammensetzung der Darmflora verändert. Mit Stuhlspenden kann Betroffenen geholfen werden.

Laut dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) leiden etwa 400.000 Menschen in Deutschland an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Nun werden Menschen gesucht, die ihren Stuhl spenden, der bei der Behandlung Betroffener helfen kann.

Stuhlspende kann ähnlich wertvoll wie eine Blutspende sein

Die Vorstellung, den eigenen Stuhl zu spenden, mag vielleicht unappetitlich bis skurril klingen, doch tatsächlich kann damit Patientinnen und Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen geholfen werden.

„Eine Stuhlspende kann ähnlich wertvoll sein wie eine Blutspende“, erläutert Prof. Andreas Stallmach, Direktor der Klinik für Innere Medizin IV am Uniklinikum Jena (UKJ) und erfahrener Gastroenterologe in einer aktuellen Mitteilung.

Denn für Patientinnen und Patienten mit Colitis Ulcerosa (CU) oder Morbus Crohn gibt es keine kausale Therapie, etwa ein Drittel der Erkrankten leidet unter schweren Verläufen mit häufigen Schüben.

Ein neuer Therapieansatz, dem die Spezialistinnen und Spezialisten am UKJ im Rahmen einer vom BMBF geförderten Studie nachgehen, ist die Verabreichung von Kapseln mit aufbereitetem, gesunden Kot. Um diese herzustellen, benötigt das UKJ regelmäßige und vor allem gesunde Stuhlspenderinnen und -spender.

Das primäre Studienziel ist die klinische Remissionsrate nach 12 Wochen, heißt es auf der Webseite des BMBF. Sekundäre Studienziele sind: steroidfreie komplette klinische Remission (mit endoskopisch nachgewiesener Abheilung), Kurz- und Langzeit-Sicherheitsdaten sowie die Veränderungen des intestinalen Mikrobioms und Viroms bei CU-Erkrankten.

Zusammensetzung des Mikrombioms verändert

Doch warum braucht es zur Behandlung Stuhl? Das Mikrobiom in unserem Darm, bestehend aus unzähligen Bakterien, unterstützt nicht nur unsere Verdauung, es trägt auch maßgeblich zur Immunabwehr bei.

Das Mikrobiom ist laut Stallmach ein regelrechtes Super-Organ. „Es ist aber auch ein empfindliches Ökosystem, das heißt: Die Vielfältigkeit und Häufigkeit der Bakterien machen es aus. Ist dieses Ökosystem gestört, sind also nicht ausreichend vielfältige Bakterien vorhanden, funktioniert es nicht richtig“, so der Wissenschaftler.

Auch bei Menschen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen ist die Zusammensetzung der Darmflora verändert. Die Frage ist daher, ob gute Darmbakterien von Gesunden die Erkrankung günstig beeinflussen können.

Stallmach zufolge legen dies erste Studien nahe. So konnte bei Betroffenen mit einer Clostridioides-difficile-Infektion in ersten Versuchen durch die Übertragung eines sterilen, nicht infektiösen Filtrates der Stuhlproben eine Heilung erreicht werden, heißt es auf der Webseite des UKJ.

Entscheidend ist aber auch, dass der gespendete Stuhl tatsächlich von Gesunden kommt, sagt Stallmach.

Schonende Darreichungsform

Personen, die ihren Stuhl spenden wollen, können sich mit einer E-Mail an die Klinik wenden. Es werden vornehmlich Spendende aus Jena und naher Umgebung gesucht.

Aus dem Stuhl werden für betroffene Patientinnen und Patienten in ganz Deutschland in der Apotheke des UKJ Kapseln hergestellt, die sie zwei Mal täglich einnehmen. Den Angaben zufolge ist diese Darreichungsform einzigartig und schonend. Denn bisher erfolgte ein Stuhltransfer über eine Nasensonde oder während einer Darmspiegelung.

„Das möchten wir unseren chronisch erkrankten Patienten nicht zumuten“, sagt Stallmach. Rund drei Monate dauert die Therapie mit diesen Kapseln. „Wir gehen davon aus, dass die Therapie bei 30 bis 40 Prozent der Patienten gut wirkt.“ (ad)

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Autor:
Alfred Domke
Quellen:
  • Uniklinikum Jena: Mit Stuhlspenden Erkrankten helfen, (Abruf: 06.04.2022), Uniklinikum Jena
  • Andreas Stallmach, Philip Grunert, Johannes Stallhofer, Bettina Löffler, Michael Baier, Jürgen Rödel, Michael Kiehntopf, Sophie Neugebauer, Dietmar H. Pieper, Howard Junca, Andrea Tannapfel, Ute Merkel, Ulrike Schumacher, Maria Breternitz-Gruhne, Tabitha Heller, Anja Schauer, Michael Hartmann & Arndt Steube: Transfer of FRozen Encapsulated multi-donor Stool filtrate for active ulcerative Colitis (FRESCO): study protocol for a prospective, multicenter, double-blind, randomized, controlled trial; in: Trials, (veröffentlicht: 22.02.2022), Trials
  • Uniklinikum Jena: Forschung FRESCO, (Abruf: 06.04.2022), Uniklinikum Jena
  • Bundesministerium für Bildung und Forschung: Therapeutischer Langzeittransfer von verkapseltem Stuhl-Mikrobiom zur Behandlung der aktiven Colitis ulcerosa, (Abruf: 06.04.2022), Bundesministerium für Bildung und Forschung
  • Bundesministerium für Bildung und Forschung: Darmentzündungen ohne Nebenwirkungen therapieren, (Abruf: 06.04.2022), Bundesministerium für Bildung und Forschung

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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