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Demenz: Abführmittel ein möglicher Risikofaktor

Alfred Domke
Verfasst von Alfred Domke, Redakteur für Gesundheits-News
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26. März 2023
in News
Eine Frau in Jeans und weißem T-Shirt hält sich die Hände auf den Bauch.
Abführmittel werden manchmal bei Verstopfung eingesetzt. Aber sie sind laut einer kürzlich veröffentlichten Studie möglicherweise ein Demenz-Risikofaktor – und in vielen Fällen vermeidbar. (Bild: Siam/stock.adobe.com)
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Abführmittel mit einem signifikant höheren Risiko für Demenz assoziiert

Abführmittel (Laxanzien) werden manchmal eingesetzt, um gegen Verstopfung vorzugehen oder Darmträgheit entgegenzuwirken. Solche Präparate können jedoch mit erheblichen Nebenwirkungen einhergehen. Und wie Fachleute nun berichten, sind sie möglicherweise ein Demenz-Risikofaktor.

Forschende haben bereits zahlreiche Zusammenhänge zwischen Darmflora und Hirngesundheit beschrieben. Eine neue Studie zeigt nun erstmals, dass der regelmäßige Gebrauch von Abführmitteln mit einem signifikant höheren Demenzrisiko assoziiert ist. Die Studienergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Neurology“ veröffentlicht.

Zwölf bisher bekannte Risikofaktoren

Wie die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN) in einer aktuellen Mitteilung schreibt, leiden in Deutschland 1,6 Millionen Menschen an Demenz, bis 2025 werden es schätzungsweise 2,8 Millionen sein.

Die Ursachen umfassen aber nicht nur die hohe und weiter steigende Lebenserwartung und genetische Faktoren, sondern sind zu einem großen Teil auch in sogenannten modifizierbaren Risikofaktoren zu suchen.

Die rechtzeitige adäquate Behandlung/Vermeidung dieser Risikofaktoren könnte laut dem Bericht der „Lancet Commission“ 2020 bis zu 40 Prozent aller Demenzerkrankungen verhindern.

Die zwölf bisher bekannten Faktoren sind: ein niedriger Bildungsstand, Bluthochdruck, Schwerhörigkeit, Rauchen, Übergewicht, Depressionen, körperliche Inaktivität, Diabetes mellitus, wenig Sozialkontakt, exzessiver Alkoholkonsum, Schädel-Hirn-Traumen sowie Luftverschmutzung.

Der Schlaf scheint ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Entwicklung einer Demenz zu spielen. Weitere Risikofaktoren werden derzeit erforscht.

Daten von einer halben Million Personen

Eine große prospektive, populationsbasierte Kohortenstudie analysierte nun den Zusammenhang zwischen der Anwendung verschiedener Abführmittel (Laxanzien) und dem Demenzrisiko. Die Daten entstammen einer Biobank aus Großbritannien (mehr als 500.000 Freiwillige, 40-69 Jahre), die Teilnehmenden waren zu Studienbeginn nicht an Demenz erkrankt.

Als chronischer Laxanziengebrauch galt eine Einnahme an den meisten Tagen einer Woche in den vier Wochen vor der Aufnahme in die Studie (im Zeitraum 2006-2010). Outcome war die Diagnose einer Demenz jeglicher Ursache (laut Klinikstatistiken sowie Sterberegister bis 2020).

Statistisch adjustiert wurden die Ergebnisse hinsichtlich soziodemografischer Merkmale, Begleiterkrankungen, Familienanamnese sowie sonstiger regelmäßiger Medikamenteneinnahme.

Ausnahme Alzheimer-Demenz

Insgesamt konnten 502.229 Teilnehmende ausgewertet werden (mittleres Alter 56,5±8,1 Jahre; 54,4 Prozent weiblich); von diesen nahmen 18.235 (3,6 Prozent) regelmäßig Abführmittel. Die Nachbeobachtung betrug durchschnittlich 9,8 Jahre.

In dieser Zeit erhielten 1,3 Prozent der Teilnehmenden, die regelmäßig Abführmittel eingenommen hatten, eine Demenzdiagnose – jedoch nur 0,4 Prozent der Teilnehmenden, die nicht davon Gebrauch machten.

Statistisch errechnete sich bei regelmäßigem Laxanziengebrauch ein signifikant erhöhtes Demenzrisiko von 50 Prozent. Der Abführmittelgebrauch war dabei signifikant mit der Entstehung vaskulärer Demenzen assoziiert, nicht aber mit der Alzheimer-Demenz.

Das Risiko für Demenzen insgesamt sowie für die vaskuläre Demenz stieg mit der Zahl der eingenommenen unterschiedlichen Abführmitteln an.

Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die angaben, nur eine Sorte Abführmittel zu nehmen, war nur die Gruppe der osmotisch wirksamen Präparate signifikant mit dem allgemeinen Demenzrisiko und dem für Demenzen vaskulärer Ursache assoziiert.

Wie in der Mitteilung erklärt wird, „ziehen“ osmotische Abführmittel Wasser in das Darmlumen, was den Stuhl verdünnt. Bei einem zu häufigen Gebrauch oder auch bei zu hohen Dosen kann es zu einem gestörten Mineralstoff- und Wasserhaushalt kommen.

Nicht beweisgebend

Aber wie können Abführmittel das Demenzrisiko beeinflussen? Über die sogenannte Darm-Hirn-Achse (zum Beispiel der Vagusnerv, jedoch auch Millionen weiterer Nervenverbindungen) „kommunizieren“ Darm und Gehirn.

Aus wissenschaftlichen Untersuchungen ist bekannt, dass eine gestörte Darmflora (Dysbiose) diese Signalübertragung und sogar die Produktion von Neurotransmittern beeinflussen kann – und eine Studie zeigte bereits 2018, dass osmotisch wirksame Abführmittel das Mikrobiom verändern.

Laxanzien können auch die Epithelbarrieren des Darms stören und den Übergang von aus dem Darmmikrobiom stammenden neurotoxischen Stoffwechselprodukten in das zentrale Nervensystem erleichtern und inflammatorische Prozesse begünstigen.

„Die Studie ist keine randomisierte-kontrollierte Studie, daher nicht beweisgebend, dass Abführmittel das Demenz-Risiko tatsächlich erhöhen. Weitere Untersuchungen sind notwendig. Dennoch raten wir angesichts des Ergebnisses zur Vorsicht im Umgang mit Laxanzien, gerade vor dem Hintergrund, dass Demenzerkrankungen immer weiter zunehmen“, so DGN-Generalsekretär und -Pressesprecher Prof. Dr. Peter Berlit.

Einnahme von Abführmitteln oft vermeidbar

Laut der DGN nehmen derzeit etwa 20 Prozent der Allgemeinbevölkerung und 70 Prozent der Pflegeheimbewohnenden regelmäßig Abführmittel ein.

Nach Ansicht von Prof. Dr. Peter Berlit könnten viele Menschen darauf verzichten, wenn sie ihre Ernährung umstellten und mehr Ballaststoffe, enthalten in Obst, Gemüse und Vollkornprodukten, und vor allem auch ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßten Tee zu sich nehmen würden.

„Eine solche Ernährungsumstellung hat womöglich gleich eine doppelte Schutzwirkung gegen Demenz: Zum einen lässt sich in vielen Fällen auf Abführmittel verzichten, die einen potenziell schädigenden Einfluss auf die Hirngesundheit haben, zum anderen gilt eine gesunde Ernährung per se als wichtige Säule der Demenzprävention“, sagt der Experte.

„Für den Erhalt der geistigen Funktion bis ins hohe Alter lohnt es sich in jedem Fall, seine Ernährung umzustellen!“

Abschließend betont er die Bedeutung der Demenzprävention: Der Anteil beeinflussbarer Demenzen liegt Schätzungen zufolge bei etwa 40 Prozent. (ad)

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Autor:
Alfred Domke
Quellen:
  • Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V.: Abführmittel: Möglicherweise ein Demenz-Risikofaktor – und in vielen Fällen vermeidbar, (Abruf: 26.03.2023), Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V.
  • Yang Z, Wei C, Li X et al.: Association Between Regular Laxative Use and Incident Dementia in UK Biobank Participants; in: Neurology, (veröffentlicht: 22.02.2023), Neurology
  • Livingston G, Huntley J, Sommerlad A et al.: Dementia prevention, intervention, and care: 2020 report of the Lancet Commission; in: The Lancet, (veröffentlicht: 30.07.2020), The Lancet
  • Luc M, Misiak B, Pawlowski M et al.: Gut microbiota in dementia. Critical review of novel findings and their potential application; in: Progress in Neuro-Psychopharmacology & Biological Psychiatry, (veröffentlicht: 17.07.2020), Progress in Neuro-Psychopharmacology & Biological Psychiatry
  • Lukiw WJ, Li W, Bond T et al.: Facilitation of Gastrointestinal (GI) Tract Microbiome-Derived Lipopolysaccharide (LPS) Entry Into Human Neurons by Amyloid Beta-42 (Aβ42) Peptide; in: Frontiers in Cellular Neuroscience, (veröffentlicht: 06.12.2019), Frontiers in Cellular Neuroscience

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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