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Coronavirus: Das Ausbreitungstempo ist ausschlaggebend

Alfred Domke
Verfasst von Alfred Domke, Redakteur für Gesundheits-News
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20. März 2020
in News
Eine Deutschlandkarte, mit dem Schriftzug Coronavirus.
Die Politik will im Kampf gegen das Coronavirus Zeit gewinnen. Konkret zieht das verschiedene Einschränkungen im Alltag nach sich. (Bild: studio v-zwoelf/stock.adobe.com)
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Kampf gegen das Coronavirus: Warum das Ausbreitungstempo so bedeutend ist

Schulen und Kitas werden geschlossen, Geschäfte können nicht mehr öffnen, die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, soziale Kontakte zu meiden und sich möglichst zu isolieren. Derzeit wird mit teilweise drastischen Maßnahmen versucht, die Ausbreitung des Coronavirus einzuschränken. Doch warum ist das Ausbreitungstempo eigentlich so entscheidend?

Im Kampf gegen das Coronavirus drückt die Politik aufs Tempo. Veranstaltungen werden untersagt, Versammlungen verboten, Kinderspielplätze und Schulen gesperrt. Zu viel des Guten? Keineswegs, sagen Fachleute.

Zahl der Infektionen könnte extrem rasant steigen

Um die drastischen Maßnahmen gegen die ungebremste Ausbreitung des Coronavirus zu verstehen, hilft eine alte Legende. Zeit für ein bisschen einfache Mathematik:

Demnach durfte sich der mutmaßliche Erfinder des Strategiespiels Schach von seinem Herrscher einen Lohn wünschen. Er ließ die 64 Felder des Bretts mit Reiskörnern belegen. Auf das erste Feld sollte ein Korn kommen, dann jeweils doppelt so viele auf das nächste.

Das Ergebnis dürfte der Herrscher des Reichs damals unterschätzt haben: Auf dem letzten Feld hätten mehr als 18 Trillionen Reiskörner platziert werden müssen. Bei der Coronavirus-Epidemie fürchten Fachleute, dass die Zahl der Infektionen ähnlich rasant steigen könnte.

Die Strategie heißt Zeit gewinnen

Deshalb sei es wichtig, den Anstieg mit Einschränkungen wie dem Verbot von Großveranstaltungen, dem Ausschluss von Fans aus den Fußballstadien und der Schließung von Schulen zu drosseln. Es gehe „um das Gewinnen von Zeit“, sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über die Strategie.

„Da geht es um nichts anderes als um die Gefahr eines exponentiellen Wachstums“, erklärt Julien Riou, Epidemiologe der Universität Bern. Dabei entwickelt sich eine Epidemie nicht linear, die Zahl der Fälle wächst also nicht gleich bleibend in einem bestimmten Zeitraum.

Es sei ein häufiges Muster bei Epidemien, dass die Fallzahlen exponentiell zunehmen, erklärt auch Gérard Krause, der Leiter der Abteilung Epidemiologie am Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung.

Diese Form von Wachstum sei „einfach nur Ausdruck dessen, dass ein Mensch mehrere weitere Menschen anstecken kann, die dann wiederum ebenfalls jeweils noch mal mehrere Menschen anstecken können“.

Im Schnitt steckt jeder infizierte Mensch drei weitere an

Für eine Beispielrechnung nimmt Riou in Bern an, dass ein Coronavirus-Infizierter im Durchschnitt zwei weitere Menschen ansteckt. Bei einem exponentiellen Wachstum würde sich deren Zahl mit jeder Ansteckungsrunde stets verdoppeln.

So könnten aus 500 Fällen nach elf Verdopplungen mehr als eine Million Fälle werden. Dieses Tempo soll gebremst werden, indem neue Ansteckungen so gut wie möglich unterbunden werden. Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen derzeit beim Coronavirus Sars-CoV-2 davon aus, dass ein Infizierter im Durchschnitt sogar in etwa drei Menschen ansteckt.

Krause rät zu einem „Bündel von Maßnahmen“ vom Händewaschen bis zum Veranstaltungsverbot. Es sei aber auch wichtig, diese Maßnahmen bei Bedarf neu anzupassen und dabei auch ihre möglichen unerwünschten Wirkungen im Auge zu behalten.

„Wenn Arbeits- oder Transportbeschränkungen zum Beispiel dazu führen könnten, dass essenzielle Medikamente oder wichtige medizinische Operationen nicht mehr verfügbar würden, dann könnten die Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit vielleicht mehr schaden als die direkten Folgen der Epidemie selbst“ warnt er.

„Ein mehr an Maßnahmen bedeutet nicht notwendigerweise ein mehr an Nutzen.“

Gerät aber die Zahl der Ansteckungen außer Kontrolle, könnte auch das deutsche Gesundheitssystem ins Wanken geraten. Für die meisten Infizierten verläuft die Krankheit zwar weitgehend harmlos, einige werden sie noch nicht einmal bemerken.

Doch etwa 20 Prozent erkranken schwerer. Auf die Krankenhäuser könnten daher viele zusätzliche Patientinnen und Patienten zukommen.

Faktor Zeit kommt Deutschland zu Gute

Dennoch zeigt sich die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) optimistisch: „Wir sind früh dran, wir haben von den anderen Ländern wie Italien gelernt“, sagt DKG-Präsident Gerald Gaß. Bislang sei es gelungen, die infizierten Menschen genauer zu erfassen als dies in anderen Ländern der Fall sei.

Deshalb seien anders als in Italien auch erst wenige Menschen gestorben. „Wenn man die Gegenmaßnahmen konsequent weiterführt, dann kann es gelingen, den Anstieg der Erkrankungszahlen abzuflachen.“

In deutschen Krankenhäusern stehen laut Statistik rund eine halbe Million Betten, etwa jedes vierte ist im Jahresdurchschnitt nicht belegt.

„Wenn wir nun davon ausgehen, dass sich jeder zweite Mensch in Deutschland irgendwann mit dem Virus infiziert, ist es wichtig, ihre Zahl so gut wie möglich zu strecken“, sagt Gaß. Möglich sei dies auch, indem Kliniken weniger notwendige Operationen auf einen späteren Zeitpunkt verschöben und infizierte Ärzte und Pfleger im Notfall sogar weiter arbeiteten, sofern sie keine Symptome zeigten.

„Gelingt das zum Beispiel durch den starken Eingriff der Politik, dann bin ich überzeugt, dass wir gut gerüstet sind“, so Gaß.

„Es gibt auch historische Ereignisse, die uns zeigen, dass das Steuern wichtig ist“, erklärt Gaß und erinnert an die Spanische Grippe, die nach dem Ersten Weltkrieg 1918 und 1919 weltweit viele Millionen Menschen das Leben kostete.

„In den USA reagierten Städte unterschiedlich bei der Auswahl und dem Zeitpunkt für die Maßnahmen, mit denen sie die Verbreitung der Krankheit eindämmen wollten“, heißt es dazu in einer US-Studie aus dem Jahr 2007. Das Ergebnis: Wer schnell und drastisch handelte, verhinderte hohe Todesraten.

Junge Menschen zu Solidarität aufgerufen

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat angesichts der Coronavirus-Pandemie auch jüngere Menschen zu Selbstschutz und Solidarität aufgerufen. Im Moment sei von einigen aus dieser Gruppe zu hören, dass sie sich von Covid-19 nicht betroffen sähen und die Erkrankung für sich als harmlos einstuften, sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade.

Zwar seien tatsächlich Ältere und Menschen mit Grunderkrankungen besonders gefährdet. „Aber auch wenn es selten vorkommt: Auch bei jüngeren und gesunden Menschen kann es schwere Verläufe geben, darunter sogar Todesfälle“, betonte Schaade.

Alle müssten deshalb die Situation ernst nehmen und sich selbst und andere schützen. „Die Jüngeren sollten sich natürlich bitte auch solidarisch mit den Älteren zeigen, die ein höheres Risiko haben“, so Schaade.

Den Anstieg der Meldezahlen hierzulande bezeichnete er als „recht schnell“, wie auch in anderen Ländern. Ziel der Maßnahmen sei, die Zahlen zu drücken. Man werde anhand der Entwicklung in den nächsten Tagen und Wochen sehen, ob die lokalen Behörden dabei nachsteuern müssten. (ad; Quelle: dpa)

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Autor:
Alfred Domke
Quellen:
  • Universität Bern: Coronavirus: Berner Forscher berechnen die Ausbreitung, (Abruf: 17.03.2020), Universität Bern
  • Statistisches Bundesamt: Einrichtungen, Betten und Patientenbewegung nach Bundesländern (Abruf: 17.03.2020), Statistisches Bundesamt

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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