Wird über die Ernährung nicht genug Eisen aufgenommen, kann dies die Abwehrkräfte schwächen. So scheint die Immunantwort in der Lunge bei Eisenmangel signifikant beeinträchtigt.
Forschende des Columbia University Vagelos College of Physicians and Surgeons haben die Auswirkungen von Eisenmangel auf die Generierung, den Phänotyp und die Funktion von T-Gedächtniszellen bei einer Influenza-Infektion untersucht und die Ergebnisse in dem „Journal of Immunology“ veröffentlicht.
Essenzieller Mikronährstoff
Eisen ist ein essenzieller Mikronährstoff, der bei zahlreichen Prozessen in unserem Körper eine wichtige Rolle spielt. Dies gilt insbesondere für die Bildung von roten Blutkörperchen und den Sauerstofftransport, aber auch für verschiedene immunologische Prozesse.
Und wenn wir zu wenig Eisen über die Nahrung aufnehmen, droht ein Eisenmangel, der weltweit ein äußerst verbreitetes Beschwerdebild ist, erläutern die Forschenden. Diese könne auch das Immunsystem schwächen.
Einfluss auf die Immunantwort?
Welchen Einfluss der Eisenmangel jedoch konkret auf die T-Gedächtniszellen hat, die entscheidend für den Schutz vor Krankheitserregern sind, bleibe bislang unklar. Daher untersuchte das Forschungsteam an Mäusen die Auswirkungen von Eisenmangel auf die Generierung, den Phänotyp und die Funktion von T-Gedächtniszellen im Kontext einer Influenza-Infektion.
Die Mäuse mit Eisenmangel entwickelten eine signifikante Anämie und während der primären Influenza-Infektion verloren sie zwar an Gewicht, bildeten aber zunächst eine antigenspezifische T-Zell-Antworten aus.
T-Gedächtniszellen beeinträchtigt
Allerdings waren die Influenza-spezifischen T-Gedächtniszellen nach der überstandenen Infektion bei den Mäusen mit Eisenmangel beeinträchtigt, insbesondere in der Lunge, berichtet das Forschungsteam.
So sei die Fähigkeit zur Produktion von Interferon γ und Tumornekrosefaktor α durch die T-Zellen eingeschränkt, wodurch die Immunantwort geschwächt werde. Eisenmangel könnte demnach die Anfälligkeit für erneute Infektionen erhöhen.
Insgesamt verdeutlichten die Studienergebnisse den potenziell nachteiligen Einfluss von Eisenmangel auf die Entwicklung und die Funktion der T-Gedächtniszellen. So kann eine zu geringe Eisenaufnahme auch auf diesem Wege das Immunsystem schwächen.
Ausreichende Eisenaufnahme wichtig
Daher ist bei der Ernährung auf eine ausreichende Aufnahme des essenziellen Mikronährstoffs aufzunehmen und im Zweifelsfall können auch Nahrungsergänzungen helfen, wobei Forschende der ETH Zürich erst kürzlich in einer Studie ein neues Nahrungsergänzungsmittel gegen Eisenmangel vorgestellt haben, das eine deutliche effektivere Aufnahme als bisherige Präparate ermöglicht.
So ist Eisenmangel in der Regel gut vermeidbar oder zumindest leicht zu beheben, vorausgesetzt, die Betroffen sind sich des Mangels bewusst. Die Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Konzentrationsstörungen sind jedoch relativ unspezifisch, so dass der Verdacht nicht unbedingt auf einen Eisenmangel fällt. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
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- Marissa C. Bradley, Tolani Aliyu, Joshua Gray, Tianci Guan, Francesca La Carpia, Emma Idzikowski, Isaac J. Jensen, Sheila Bandyopadhyay, Rebecca Guyer, Kalpana Pethe, Eldad A. Hod, Thomas J. Connors: Dietary iron deficiency impairs effector function of memory T cells following influenza infection; in: Journal of Immunology (veröffentlicht 29.10.2025), academic.oup.com
- Jiangtao Zhou, Sueppong Gowachirapant, Christophe Zeder, Alexander Wieczorek, Jeannette Nuessli Guth, Ines Kutzli, Sebastian Siol, Ferdinand von Meyenn, Michael B. Zimmermann, Raffaele Mezzenga: Oat protein nanofibril–iron hybrids offer a stable, high-absorption iron delivery platform for iron fortification; in: Nature Food (veröffentlicht 10.11.2025), nature.com
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