Nichtalkoholische Fettlebererkrankungen stehen in engem Zusammenhang mit der Ernährung, wobei allerdings bei Männern und Frauen unterschiedliche Lebensmittel zu einer Erhöhung des Risikos beitragen. Und auch bei den Folgen der Erkrankungen bestehen erhebliche geschlechtsspezifische Unterschiede.
Ein argentinisches Forschungsteam hat in einer aktuellen Studie die geschlechtsspezifischen Zusammenhänge zwischen metabolisch bedingten Fettlebererkrankung und den Ernährungsgewohnheiten, systemischen Entzündungen und koronarer Atherosklerose untersucht. Die Ergebnisse sind in dem Fachmagazin „Clinical Nutrition ESPEN“ veröffentlicht.
Fettleber durch falsche Ernährung
Dass die Ernährung bei nichtalkoholischen Fettlebererkrankungen eine maßgebliche Rolle spielt, ist durch zahlreiche früherer Studien belegt. Dies gilt sowohl in Bezug auf das Erkrankungsrisiko als auch im Hinblick auf die Prävention und Behandlung.
Beispielsweise ist der Konsum von Fast Food nachweisbar mit einem erhöhten Risiko für Fettlebererkrankungen verbunden. So ist bereits bekannt, wie viel Fast Food zu einer Fettleber führt. und laut einer in dem Fachjournal „Clinical Gastroenterology and Hepatology“ veröffentlichten Studie steigt das Erkrankungsrisiko, wenn mehr als 20 Prozent der täglichen Kalorien aus Fast Food stammen.
Anderseits kann zum Beispiel eine kaliumreiche Ernährung gegen nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen helfen, wie eine in dem „International Journal of Endocrinology“ veröffentlichte Forschungsarbeit zeigt. Und auch Kaffee- und Teekonsum können die Leberverfettung verhindern, berichtete ein chinesisches Forschungsteam erst kürzlich in dem Fachmagazin „Molecular Nutrition & Food Research“.
Welche geschlechtsspezifischen Unterschiede bestehen?
Bisher blieben die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei dem Einfluss der Ernährung auf das Fettleber-Risiko allerdings ebenso unklar, wie mögliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei den gesundheitlichen Auswirkungen der Erkrankung.
Anhand von 799 Männern und Frauen mit nichtalkoholischer Fettleber überprüften die Forschenden daher nun die Zusammenhänge mit den Ernährungsgewohnheiten und den drohenden Folgen.
Dies Ernährungsfaktoren erhöhen das Risiko
Zu den Ernährungsgewohnheiten, die eindeutig im Zusammenhang mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko standen, zählten bei Frauen der Fleischkonsum und der Konsum von verarbeitetem Fleisch sowie der Verzehr von Erfrischungsgetränken mit und ohne Zucker, berichtet das Team.
Bei Männern habe hingegen lediglich ein eindeutiger Zusammenhang mit einem geringen Konsum von Milchprodukten bestanden.
Frauen besonders gefährdet
Sowohl Männer als auch Frauen mit metabolisch bedingten Fettlebererkrankung wiesen laut den Fachleuten unter anderem höhere Blutzuckerwerte, Triglyceridewerte und niedrigere HDL-Cholesterinspiegel („gutes“ Cholesterin) auf.
Bei Frauen seien allerdings darüber hinaus erhöhte Entzündungsmarker, eine erhöhte Herzfrequenz, eine längere QRS-Dauer und verstärkte Verkalkungen der Koronararterien (koronare Atherosklerose) mit der Fettlebererkrankung verbunden.
Dies lässt darauf schließen, dass die Herzgesundheit von Frauen durch die nichtalkoholischen Fettlebererkrankungen deutlich stärker gefährdet ist als die Herzgesundheit von Männern. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Gaston A. Rodriguez-Granillo, Rosana Poggio, Alejandra B. Rubilar, Sarah Y. Garron-Arias, Claudia Solari, Alejandro La Greca, Carlos Luzzani, Lucia Fontana, Carolina V. Arnone, Carlos Ingino, Santiago Miriuka: Gender-Specific Associations between Metabolic Dysfunction-Associated Fatty Liver Disease with Atherosclerosis, Inflammation, and Eating Habits; in: Clinical Nutrition ESPEN (veröffentlicht 11.11.2025), sciencedirect.com
- Ani Kardashian, Jennifer L. Dodge, Norah A. Terrault: Quantifying the Negative Impact of Fast-food Consumption on Liver Steatosis Among United States Adults with Diabetes and Obesity; in: Clinical Gastroenterology and Hepatology (veröffentlicht 10.01.2023), cghjournal.org
- Zhuoshuai Liang, Xiaoyue Sun, Huizhen Jin, Wenhui Gao, Xinmeng Hu, Yi Cheng, Jikang Shi, Yawen Liu: Coffee and Tea Intake Is Inversely Associated With Hepatic Fat Deposition, Iron Deposition, and Fibroinflammation in the General Population; in: Molecular Nutrition & Food Research (veröffentlicht 30.10.2025), onlinelibrary.wiley.com
- Hao-Kai Chen, Qi-Wen Lan, Yu-Jia Li, Qing Xin, Run-Qi Luo, Jun-Jie Wang: Association between Dietary Potassium Intake and Nonalcoholic Fatty Liver Disease and Advanced Hepatic Fibrosis in U.S. Adults; in: International Journal of Endocrinology (veröffentlicht 15.07.2024), onlinelibrary.wiley.com
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