Kribbeln und Taubheitsgefühle in den Fingern? Dehnübungen gegen Karpaltunnelsyndrom

Dehnübungen zur Linderung des Karpaltunnelsyndroms

Sich wiederholende Bewegungen, bei denen die Finger genutzt werden, wie Computerbenutzung, Fabrikarbeit oder bestimmte Hobbys, können zu einem Karpaltunnelsyndrom führen. Jeder Mensch kann es entwickeln, wobei die Wahrscheinlichkeit, davon betroffen zu sein, mit zunehmendem Alter zunimmt. Ein Experte erläutert, was dagegen unternommen werden kann.

Wenn Sie Taubheit, Kribbeln und Schmerzen in Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger und Unterarm haben, haben Sie möglicherweise ein Karpaltunnelsyndrom. Der Chiropraktiker Dr. Andrew Bang erklärt in einem Beitrag der Cleveland Clinic (USA), welche Dehnübungen hier zur Vorbeugung oder Linderung beitragen können.

Daumen strecken

Machen Sie mit der betroffenen Hand eine Faust um Ihren Daumen. Beugen Sie Ihr Handgelenk nach unten, um die Dehnung in Daumen und Handgelenk zu spüren. Üben Sie mit der anderen Hand zusätzlichen Druck auf die gedehnte Hand aus, während Sie dem zusätzlichen Druck mit Ihrer streckenden Hand widerstehen. 30 Sekunden halten. Viermal wiederholen.

„Das ist eine gute Übung, weil der Daumen von Mobiltelefonen so stark überbeansprucht wird“, sagt Dr. Bang. „Diese Überbeanspruchung führt zu Sehnenentzündungen.“

Handwurzeldehnung

Legen Sie Ihre Handfläche flach an eine Wand, wobei Ihre Finger nach unten zeigen. Halten Sie Ihren Ellbogen gerade. Sie sollten ein Ziehen an der Innenseite Ihres Unterarms spüren. Üben Sie beim Strecken einen Gegenwiderstand auf die Wand aus, indem Sie versuchen, Ihr Handgelenk zu beugen. Stellen Sie sich vor, die Wand hindert Ihre Hand daran, sich zu bewegen. 30 Sekunden halten. Viermal wiederholen.

Streckmuskel strecken

Machen Sie eine Faust und halten Sie Ihren Ellbogen gerade. Greifen Sie mit der anderen Hand nach unten und ziehen Sie Ihre Faust nach oben. Sie sollten ein Ziehen an der Oberseite Ihres Unterarms spüren. Üben Sie beim Dehnen einen Gegenwiderstand mit der Faust aus, um die Dehnung zu intensivieren. 30 Sekunden halten. Viermal wiederholen.

Wann ärztliche Hilfe empfohlen wird

Wenn Sie diese Dehnungen für das Karpaltunnelsyndrom ausprobieren und Ihre Schmerzen sich verschlimmern, müssen Sie möglicherweise eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen, der Tests durchführen kann, um zu bestätigen, dass Sie ein Karpaltunnelsyndrom haben, sagt Dr. Bang.

Andere Erkrankungen, die solche Schmerzen verursachen könnten, sind unter anderem Arthritis und das Kubitaltunnelsyndrom.

Zu den Behandlungsmöglichkeiten eines Karpaltunnelsyndroms, die eine Ärztin oder ein Arzt empfehlen könnten, gehören Handgelenkschienen, nichtsteroidale Antiphlogistika, Kortison-Injektionen und Operationen.

Änderungen des Lebensstils

Zusätzlich zu den Dehnübungen und den ärztlich verordneten Behandlungsmöglichkeiten können auch bestimmte Änderungen des Lebensstils dazu beitragen, die Beschwerden bei einem Karpaltunnelsyndrom zu lindern und vorzubeugen.

• Vermeiden Sie es, Ihre Handgelenke wiederholt zu beugen und zu strecken.
• Machen Sie häufige Pausen bei sich wiederholenden Aktivitäten.
• Nehmen Sie Änderungen an Ihrem Arbeitsplatz vor, zum Beispiel durch das Anheben oder Absenken Ihres Stuhls und das Ändern der Position Ihrer Computertastatur.
• Schlafen Sie nicht mit angewinkelten Handgelenken.

„Man kann viel tun, um einem Karpaltunnelsyndrom vorzubeugen oder es zu behandeln. Wenn Sie trotz täglicher Dehnungen und Änderungen des Lebensstils immer noch Symptome haben, müssen Sie sich an Ihren Arzt wenden, um die wahre Ursache Ihrer Karpaltunnelsyndrom-ähnlichen Symptome zu finden“, rät Dr. Bang. (ad)